Winterwetter: Planneralm evakuiert

Der Winter hat große Teile der nördlichen Obersteiermark weiter fest im Griff. Am Montag wurde das Skigebiet Planneralm evakuiert - dadurch fallen nun auch erste Schulskikurse aus.

„Es ist am Montag noch einmal eine gezielte Lotsung von der Planneralm erfolgt, wo man unter Beobachtung der bekannten Lawinenstrecke die restlichen Gäste sowie Bedienstete und Angestellte von der Planneralm sicher ins Tal gebracht hat, somit sind auf der Planneralm keine Personen mehr, die nicht oben bleiben wollen“, sagt Christian Gebeshuber vom Katastrophenschutz der BH Liezen.

Dabei sind laut einem Liftwart noch Samstagnacht Wintergäste aus Norddeutschland unter widrigen Bedingungen angereist, um ihren Urlaub auf der Planneralm anzutreten.

Skikurse fallen „in den Schnee“

Abgesagt wurde auch der Aufenthalt mehrerer Schulklassen, die in den beiden großen Häusern in Liftnähe ihre Schulskikurse abhalten wollten: „Im JUFA-Hotel hätten zwei Schulen mit Skikursen einquartiert werden sollen“, hieß es aus der JUFA-Zentrale in Graz. Für das Hotel werden zumindest bis zum Donnerstag keine Reservierungen entgegengenommen. Das nebenstehende Gästehaus hätte in dieser Woche von 100 Schülern und ihren Lehrern bezogen werden sollen - für sie fällt der Kurs „in den Schnee“.

Planner Alm: Eingeschneite Menschen gerettet

Jene Menschen, die auf der Planneralm eingeschneit waren, konnten in Sicherheit gebracht werden.

„Schneefrei“ für 60 Schüler im Bezirk Liezen

Andere Schüler hingegen hatten „schneefrei“: Im von den Schneefällen und starkem Wind am stärksten betroffenen obersteirischen Bezirk Liezen erschienen am Montag von rund 3.000 Schülern rund 60 nicht zum Unterricht - mehr dazu in „Schneefrei“ für 60 Schüler im Bezirk Liezen.

Keine Entspannung in Sicht

Mit einer Entspannung der Lawinensituation ist derzeit nicht zu rechnen: Die Lawinengefahr liegt in den Nordalpen oberhalb der Waldgrenze vom Dachstein bis zur Rax bei Stufe vier, in den Niederen Tauern bei Stufe drei. Südlich der Mur-Mürzfurche und im Grazer Bergland wurde die Lawinengefahr mit Stufe zwei beurteilt.

Wetter

Aktuelle Wetterwerte sowie den aktuellen Lawinenwarnbericht finden Sie auf wetter.ORF.at

Es können sich laut Lawinenwarndienst weiterhin sehr große Lawinen spontan lösen - von allen Bewegungen abseits von Straßen und gesicherten Pisten wird eindringlich abgeraten. Die Lawinengefahr dürfte am Dienstag ansteigen.

Gefahr für Leib und Leben

In den Gemeinden Pölstal und Hohentauern hat sich die Situation so zugespitzt, dass die jeweiligen Bürgermeister kurz nach Montagmittag den Katastrophenzustand ausriefen - es bestehe Gefahr für Leib und Leben, heißt es - mehr dazu in Pölstal und Hohentauern Katastrophengebiet.

Verkehr

Der Neuschnee beeinträchtigt auch den Verkehr - das Ö3-Verkehrsservice bietet mit einer interaktiven Karte einen Überblick über die aktuelle Verkehrssituation in der Steiermark und in ganz Österreich.

Weiterhin zahlreiche Straßensperren

Laut Landeswarnzentrale sind weiterhin insgesamt 27 Straßen oder Straßenabschnitte - darunter auch die B320 zwischen Trautenfels und Espang - gesperrt - mehr dazu in Lawinengefahr: 1.200 Menschen eingeschneit. Aufgrund akuter Lawinengefahr mussten aber auch die ÖBB den Zugverkehr zwischen Stainach und Schladming einstellen. Für die Züge des Fernverkehrs wurde in diesem Streckenabschnitt ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, für Reisende im Nahverkehr steht ein Schienenersatzverkehr zwischen Stainach und Öblarn zur Verfügung.

Auch Restösterreich versinkt im Schnee

Der Winter hält aber auch die anderen Teile Österreichs fest im Griff, die Schneemengen dürften sogar noch zunehmen. Es gab schon mehrere Lawinentote, vielerorts ist die Gefahr neuer Abgänge unverändert hoch. Während sich einige Schulkinder freuen dürfen, stehen die Einsatzkräfte im Dauereinsatz - mehr dazu in Weitere Todesopfer durch Lawine (news.ORF.at).

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