Uni Graz: Wie beeinflussen Handys Kleinkinder?

Viele Babys und Kleinkinder schauen sich Videos auf dem Handy an oder spielen mit Tablets. Forscher der Uni Graz wollen nun herausfinden, ob und wie die Nutzung von digitalen Medien Kleinkinder im Alter von 18 bis 30 Monaten beeinflusst.

Ob im Gasthaus, im Bus oder im Auto: Immer wieder sieht man Kleinkinder den Blick fest auf ein Handy oder Tablet gerichtet. Doch was macht das Videoschauen oder Spielen am Bildschirm mit so kleinen Kindern? Dieser Frage möchten nun Forscher der Uni Graz nachgehen, indem sie sich über 30 Stunden lang die kindlichen Körperfunktionen anschauen.

Zehn Minuten App-Spiel

Das Versuchsprogramm ist standardisiert, so der Projektleiter Lars Eichen: „Die physiologischen Daten erfassen wir über ein sehr kleines EKG-Messgerät, das den Kindern angelegt wird - in der Regel ist es bis jetzt so, wenn dann der Body oder das Unterhemd drübergezogen ist, dass die Kinder das gänzlich vergessen, dann gehen sie in das Spielen über. Dort sind in der Regel die Eltern dabei, gucken sich für maximal zehn Minuten ein Bilderbuch mit den Kindern an, genauso wie sie dann maximal zehn Minuten die jeweilige App spielen.“

Schlaf wird analysiert

Gewählt wird hierbei eine App, die ähnlich einem Bilderbuch Tiere zeigt, und eine andere - schnellere -, bei der man als Feuerwehrmann zeitgerecht löschen muss; weiters wird auch geturnt und gespielt. In der darauffolgenden Nacht wird dann noch der Schlaf der Kinder aufgezeichnet und analysiert, so Eichen: „Über die physiologischen Messungen kann man erkennen, wie viele Tiefschlafphasen es beispielsweise gibt, und wie langanhaltend diese sind.“

Wer bei der Studie mitmachen will, kann sich hier melden.

Eltern werden befragt

Mithilfe braucht man auch von den Eltern, so Catherine Walter-Laager, Professorin für Elementarpädagogik: „Sie bekommen einen langen Fragebogen, wie ihr Alltag aussieht, insbesondere der Medienalltag - wie nutzen sie selbst Medien, wie nutzen die Kinder Medien, wie begleiten sie die Kinder, oder sind die Kinder da völlig frei?“

Ergebnisse in spätestens zwei Jahren

In den nächsten Monaten sollen die Daten von rund 60 Kindern gesammelt werden; erste Ergebnisse der Auswertung soll es spätestens in zwei Jahren geben.

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