Zahl der Kirchenaustritte gestiegen
Im Vorjahr traten 10.440 Personen aus der katholischen Kirche in der Steiermark aus – 2017 waren es 9.690. Daraus ergibt sich für 2018 eine Steigerung von 7,74 Prozent. Der Katholikenanteil an der Gesamtbevölkerung liegt aktuell bei rund 65 Prozent.
Weniger Kircheneintritte
Etwas weniger Personen als im Vorjahr traten 2018 wieder in die Kirche ein: 1.346 Personen, um 5,87 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Steiermark liegt laut Diözese damit an der Spitze Österreichs, was die Zahl der Wiedereintritte betrifft. Wer aus der Kirche ausgetreten ist und wieder eintreten möchte, kann zu einem Priester seiner Wahl gehen und diesen Schritt dort vornehmen. Für die Zeit der Nichtmitgliedschaft muss man keinen Kirchbeitrag nachzahlen.
Missbrauch großes Thema bei Austritten
Für die Diözese zeigt sich in den Zahlen der gesamtgesellschaftliche Trend einer loseren Kirchenbindung, wie es in einer Aussendung heißt. Vor allem im Herbst stiegen die Austrittszahlen deutlich an – das führe man auf die Veröffentlichungen zum Thema Missbrauch in den USA und später in Deutschland zurück. Die Rückmeldungen von ausgetretenen Personen würden diese Annahme bestätigen. Für die katholische Kirche wird damit deutlich, dass es ihr bisher wohl zu wenig gelungen ist, die Aufarbeitung des Missbrauchsthemas ausreichend und positiv darzustellen. Auch die aktuelle Situation der katholischen Kirche in Kärnten sei großes Thema bei den Austritten.
APA/Martin Hirsch
Österreichweit ist die Zahl der Austritte im vergangenen Jahr merklich gestiegen: Die Diözesen verzeichnen laut vorläufiger Statistik ein Plus von 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In absoluten Zahlen traten 58.378 Personen aus der Kirche aus (2017: 53.698). Mit Stichtag vom 31. Dezember 2018 wurden aber auch 5.133 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen, das ist um sechs Prozent weniger als 2017 (5.461) - mehr dazu in Katholische Kirche: Wieder mehr Austritte (religion.ORF.at).