Erfolgreicher Tunnelanstich auf S7

Seit Jahresbeginn wird intensiv an den neuen Verbindungsstücken der Fürstenfelder Schnellstraße (S7) gebaut. Eine besondere Herausforderung ist der Tunnel Rudersdorf, dessen Anstich am Samstag gefeiert wurde.

Beim Bau der S7, der Fürstenfelder Schnellstraße - zwischen Ilz-Fürstenfeld und der ungarischen Grenze - ist Samstagvormittag ein Meilenstein gefeiert worden. Der Tunnelanstich für das Herzstück der rund 30 Kilometer langen S7, ist geglückt. Der Tunnel Rudersdorf soll rund drei Kilometer umfassen und 170 Millionen Euro kosten.

Lebensqualität soll steigen

Für die vom Transitverkehr geplagten Anrainer sei das ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung Entlastung. Verkehrsminister Norbert Hofer von der FPÖ: „Das ist für die Anrainer extrem wichtig, weil sie von Lärm geplagt sind, vom vielen Verkehr, und auch für die Wirtschaft.“

ASFINAG-Geschäftsführer Alexander Walcher, Landesrat Hans-Peter Doskozil, LH Hans Niessl, Minister Norbert Hofer, Tunnelpatin Verena Hofer, LH Hermann Schützenhöfer und Landesrat Anton Lang

ASFINAG

(v.l.) ASFINAG-Geschäftsführer Alexander Walcher, Landesrat Hans-Peter Doskozil, LH Hans Niessl, Minister Norbert Hofer, Tunnelpatin Verena Hofer, LH Hermann Schützenhöfer und Landesrat Anton Lang

„Es ist heute für die Zukunft eines Bundeslandes von entscheidender Bedeutung, dass wir in der Infrastruktur nicht hinten nach hinken,“ sagt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer von der ÖVP. Die Bürger können seit dem Baubeginn im September aufatmen, sagt Johann Urschler, Ortschef von Großwilfersdorf: „Wenn man bedenkt, dass täglich rund 20.000 Fahrzeuge durch unseren Ort fahren, dann weiß man, was das an Lebensqualität bedeutet. Für uns ist das ein großer Schritt.“

Schwieriger Vortrieb

Aus zwei Gründen ist der Bau des Tunnels Rudersdorf aufwendig und damit teuer: Erstens werden über der Tunneldecke nur wenige Meter Erde und Gestein sein - das macht etwa Sprengungen schwierig -, zweitens ist das ausgehobene Gesteinsmaterial nicht sehr fest, da es unter anderem aus Kiesel und Schiefer besteht.

Deshalb muss mit Baggern vorgetrieben werden, so Arno Piko von der ASFINAG, „weil dort die Gefahr des Einsturzes besteht, und da kann ich nur sehr wenig vortreiben und muss dann wieder rasch sichern bzw. muss ich überhaupt, bevor ich vortreibe, auch vorher schon Vorsicherungen einbringen, damit auch das Arbeiten gesichert ist“.

S7 Bauarbeiten LOkalaugenschein

ORF

Der Bau des 1,7 Kilometer langen, zweiröhrigen Tunnels wird rund 160 Mio. Euro kosten - zum Vergleich: Der Bau der neuen Röhre des Gleinalmtunnels kostete 99 Millionen.

Auch Test für neue Brückenbautechnik

Neben dem Tunnel testet die ASFINAG auf der S7-Baustelle aber auch eine neue Brückenbautechnik, die besonders umweltverträglich sein soll, so Arno Piko: „Wir nennen das Projekt Klappbrücken. Das ist insofern innovativ, als dass es noch nie in dieser Größenordnung errichtet worden ist, und es hat den Vorteil, dass ich in der Umgebung, in der Flusslandschaft sehr wenig Eingriff benötige. Das wird mit Fertigteilen beim Mittelpfeiler eingesetzt, und dann werden die Brückenelemente aufgespannt und fertigbetoniert.“

Der Bau der Fürstenfelder Schnellstraße vom A2-Knoten Riegersdorf bis zur ungarischen Grenze bei Heiligenkreuz ist knapp 30 Kilometer lang, wird etwa 700 Millionen Euro kosten und voraussichtlich Ende 2023 fertig sein - mehr dazu in Endgültig grünes Licht für S7 (18.12.2017).

Link: