Weltkrebstag: Vorsorge schützt

Am Montag ist Weltkrebstag. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen, geheilt zu werden oder gut mit Krebs leben zu können. Das Krebszentrum Graz setzt deshalb heuer einen Vorsorgeschwerpunkt.

6.000 Steirer erhalten jährlich die Diagnose Krebs. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl der Krebsneudiagnosen stark an - zurückzuführen ist das auf verstärktes Screening und verbesserte Diagnosemethoden.

Der Faktor Zeit ist oft entscheidend

Vorsorge ist jedenfalls besser als Nachsorge: Ab 45 sollte bei Frauen die Brust, bei Männern die Prostata regelmäßig untersucht werden, der Gang zum Haut- und Frauenarzt sollte ebenso selbstverständlich sein wie die Darmspiegelung ab 50.

Siebenter steirischer Krebstag

Beim siebenten steirischen Krebstag am Samstag können sich Interessierte bei freiem Eintritt über Vorsorge- und Behandlungsmethoden am Med Campus beim LKH Graz informieren.

Entscheidend ist weiterhin der Faktor Zeit, sagt Herbert Stöger, Krebsspezialist am LKH Graz: „Fünf bis sieben Jahre habe ich Zeit, mittels Darmspiegelung den Polypen zu sehen und ihn herauszunehmen - der Polyp ist weg, und aus diesem Polypen kann sich kein Karzinom mehr entwickeln. Das ist das eine. Das zweite Beispiel ist das Mammographie-Screening: Hier habe ich die Chance, Minikarzinome - zwei Millimeter, drei Millimeter, vier Millimeter - zu finden, wo die Heilungsrate dramatisch höher ist als bei einem großen Tumor.“

Personalisierte Therapie

Durch neue Behandlungsmethoden leben immer mehr Steirer mit Krebs bei dennoch guter Lebensqualität - große Fortschritte gibt es laut Stöger etwa bei Haut-, Lungen- und Brustkrebs. Das Stichwort lautet personalisierte Therapie: Dabei wird anhand des Blutbildes die Therapie auf jeden einzelnen gezielt abgestimmt.

Neue Methoden

An der Grazer Med-Uni forscht man zudem an neuen Methoden: So feierte man mit abgerichteten körpereigenen Abwehrzellen auch bei Leukämie große Erfolge. „Hier isoliert man körpereigene Abwehrzellen und richtet sie auf die Tumorzelle ab. Voraussetzung ist, dass die Tumorzelle ein spezielles Merkmal hat. Diese scharf gemachten Immunzellen sind im Stande, die Tumorzellen im Körper weitgehend gezielt zu eliminieren“, so Stöger.

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