Berlinale: Gute internationale Presse für Kreutzer

„Der Boden unter den Füßen“, der heurige Wettbewerbsbeitrag der Grazer Regisseurin Marie Kreutzer bei der 69. Berlinale, stieß auf meist positive Reaktion der internationalen Fachpresse. Weltpremiere des Spielfilms war Samstag.

Der „Hollywood Reporter“ etwa sprach nach der Weltpremiere am Samstag von einem „bemerkenswerten“ Spielfilm, „schön in Szene gesetzt und beeindruckend gespielt“.

Valerie Pachner, Pia Hierzegger

Juhani Zebra/Novotnyfilm

Lob für Hauptdarstellerin und Kamerafrau

Vor allem die Performance von Hauptdarstellerin Valerie Pachner in dem Porträt einer Unternehmensberaterin in der Krise erntete Lob: „Pachner glänzt in ihrer ersten Zusammenarbeit mit Kreutzer.“ Dies gilt ebenso für das Szenenbild: „Kreutzer und ihre Stammkamerafrau Leena Koppe machen einen grandiosen Job in der Frage der Bildgestaltung.“

„Gute, zentrale Leistung“

Auch der Kritiker des „Screen“ hob die Schauspielleistung hervor und sieht den Film „geerdet durch die gute, zentrale Leistung von Pachner“. „Variety“ wiederum lobt „Der Boden unter den Füßen“ als „feinnerviges, nuanciertes Drama“, das zwar manchmal etwas konstruiert wirke, aber das Thema der Schizophrenie adäquat behandle.

Marie Kreutzer

Wolf Siveri

„Höchst wertvoller Beitrag“

„Der bewusst vielstimmige, bewusst ambivalente Ansatz einer kathartischen Erzählung mag diejenigen frustrieren, die sich einen echten Thriller erwarten, aber er verleiht Kreutzers Film eine Tiefe des Einblicks in diese oft missverstandene seelische Krankheit, die selten ist im Kino.“ Und nicht zuletzt sei das „packende, intelligente Psychodrama“ ein „höchst wertvoller Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte über Geschlechterbilder“.

Viel Lob und etwas Kritik aus Berlin

Auch die Berliner Tageszeitungen zeigten sich unter dem Strich angetan. Die „Berliner Morgenpost“ nennt Kreutzers Psychodrama kurz „unprätentiös und wahrhaftig“, die Boulevardzeitung „B.Z.“ konstatiert: „spannend und vieldeutig“, spricht ihm aber eher geringe Bären-Chancen zu, weil „nicht herausragend genug“. Und der „Tagesspiegel“ lobte die „gelungenen Zwischentöne des von Unsicherheitsgefühlen durchfluteten Films“, hatte zugleich aber auch einige Kritikpunkte: „Marie Kreutzer hat sich in ihrem naturalistischen Drama zu viel vorgenommen.“

Links: