Uni Graz: Vitamin D positiv für Stoffwechsel
Vitamin D, das eigentlich ein Hormon ist, da es selbst vom Körper gebildet werden kann, dürfte auch eine Rolle bei der Fruchtbarkeit von Frauen spielen: So sei ein Mangel an Vitamin D eine häufige Begleiterscheinung des Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), von dem zehn bis zwölf Prozent der Frauen in Österreich betroffen sind.
Charakteristisch sind hierbei vergrößerte Eierstöcke und ein Anstieg männlicher Geschlechtshormone. Neben dem oftmals unerfüllten Kinderwunsch der Patientinnen gelten erhöhte Risiken der Patientinnen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes-Typ-II als belegt.
Routinemäßige Messung des Vitamin-D-Spiegels
„Bei uns an der Universitätsklinik für Innere Medizin messen wir heute routinemäßig bei den Betroffenen den Vitamin-D-Spiegel mit. Diese Maßnahme ist die Umsetzung der Ergebnisse unserer Studie über die Wirkung einer Vitamin-D-Supplementierung“, erklärte die Grazer Internistin Elisabeth Lerchbaum, die sich seit Jahren mit dem fettlöslichen Vitamin und den Effekten seiner Substitution beschäftigt.
dpa/A3537 Marijan Murat
An ihrer aktuellen, vom Wirtschaftsfonds FWF geförderten, zufallsbedingten und placebokontrollierten Studie nahmen 330 Frauen mit Vitamin-D-Mangel teil: 180 Frauen mit und 150 Frauen ohne PCOS. Sie alle bekamen über sechs Monate hinweg einmal wöchentlich ein Vitamin-D-Präparat. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Einnahme die Blutzuckerwerte bereits nach kurzer Zeit verbessere. Vision der Forscher ist es, das Diabetes-Risiko durch frühe Intervention abzusenken.
Weitere Beobachtung
An der Grazer Uniklinik für Innere Medizin erhalten PCOS-Patientinnen mit Vitamin-D-Mangel indes ergänzend zur Standard-Therapie eine medizinisch abgesicherte Dosis Vitamin D und ein Vitamin-D-Monitoring. Durch längerfristiges Beobachten möchte das Grazer Forscherteam herausfinden, ob die Maßnahme das Auftreten von Diabetes-Typ-2 tatsächlich „hinauszögern oder gar verhindern“ kann.