Gesundheitstelefon ab Montag in Betrieb

Ab Montag ist das Gesundheitstelefon auch in der Steiermark erste Anlaufstelle für Patienten. Bei diesem telefonischen Erstkontakt bekommen sie eine Empfehlung, wo sie mit ihrem medizinischen Problem am besten aufgehoben sind.

Der Bereitschaftsdienst der steirischen Hausärzte wird ab sofort auf neue Beine gestellt: Erstauskunft und - wenn nötig - Weitervermittlung gibt es über das Gesundheitstelefon - mehr dazu in Ärztebereitschaft via Gesundheitstelefon.

Das Gesundheitstelefon wird unter der Nummer 1450 rund um die Uhr kostenlos erreichbar sein.

Nach dem Vorbild anderer Länder

Nach dem Vorbild anderer europäischer Länder wie Großbritannien, Dänemark oder der Schweiz wurde in Österreich das Gesundheitstelefon auf den Weg gebracht: Nach der Pilotphase von April 2017 bis Ende 2018 begann jetzt 2019 der Roll-Out des Gesundheitsservices auf alle Bundesländer in Österreich - am Montag startet die Steiermark mit dem Gesundheitstelefon.

Nach Testbetrieb

Land Steiermark, Gesundheitsfonds, Gebietskrankenkasse und Rotes Kreuz sind für die Umsetzung verantwortlich. In Wien, Niederösterreich und Vorarlberg war das Gesundheitstelefon bereits eineinhalb Jahre im Testbetrieb, dabei zeigte sich Interessantes: 60 Prozent der Anrufe waren keine Akutfälle, die Anrufer hatten Fragen zu Öffnungszeiten, wurden an einen niedergelassenen Arzt verwiesen oder konnten sich selbst helfen.

Folder Gesundheitstelefon

ORF

Eingangstor zum medizinischen System

Das Gesundheitstelefon ist nun ab Montag auch für die Steirer das Eingangstor zum medizinischen System. 16 Pflegefachkräfte des Roten Kreuzes betreuen das Telefon mit einem Arzt im Hintergrund. Nach einem standardisierten Fragenkatalog wird die Dringlichkeit eingeschätzt und die weiteren Schritte veranlasst, so Landesrat Christopher Drexler (ÖVP), der im Gesundheitstelefon Serviceleistung und qualifizierte Dienstleistung gleichermaßen sieht.

Zustrom zu Spitalsambulanzen eindämmen

Das Gesundheitstelefon 1450 soll auch den Zustrom zu den ohnehin überfüllten Spitalsambulanzen stoppen helfen, sagte Josef Harb, Obmann der Steiermärkischen GKK: „Die Menschen sollen jene Ressource möglichst schnell zugewiesen bekommen, die für sie die richtige ist. Es geht darum, die Ressourcen, die wir haben, zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Qualität einzusetzen.“

In der Landesleitstelle des Roten Kreuzes werden seit Dezember des Vorjahres diplomierte Krankenschwestern auf das neue System eingeschult; im Hintergrund ist ein Arzt in ständiger Bereitschaft.

24 Regionen, geänderte Dienstzeiten

Mit Montag, 1. April, startet auch die Neuregelung der Bereitschaftsdienste für Ärzte - mit dem alten System war die Versorgung laut dem Vizepräsidenten der Ärztekammer, Norbert Meindl, kaum noch aufrechtzuerhalten. Das neue System gliedert die Steiermark in 24 Regionen; und es gibt geänderte Dienstzeiten: Montag bis Freitag von 18.00 bis 24.00 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen von 7.00 bis 24.00 Uhr. Dienst hat unter der Woche mindestens ein Bereitschaftsarzt, am Wochenende und an Feiertagen sind es maximal zwei Bereitschaftsärzte.

Die Notrufnummer 144 des Roten Kreuzes bleibt bestehen

Werbespots und Folder

Das Gesundheitstelefon unter der Nummer 1450 bietet ab 1. April die Möglichkeit zu einem ausführlichen Beratungsgespräch. In den kommenden Wochen wird das neue Gesundheitstelefon mit Werbespots und Foldern bekanntgemacht, damit es die Bevölkerung auch nutzt.

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