Steiermark setzt im Sommer auf das Fahrrad

Die Steiermark will vermehrt den Radtourismus forcieren - da sei, so heißt es, „enormes Potenzial“ vorhanden. Am Montag wurden die Pläne vorgestellt, wie dies in den nächsten Monaten gelingen soll.

Das Potenzial für den Ausbau des Radtourismus sei da, sagte Erich Neuhold, Chef des Steiermark Tourismus, und er führte an, dass bereits jeder vierte Österreich-Urlauber im Sommer Rad fährt.

Fahrrad Frühling Sommer Tourismus

Stgeiermark Tourismus/TV St. Ruprecht a.d. Raab / Die Mosbacher's

„In Europa gibt es geschätzt 13 Millionen E-Bikes, bis 2020 sollen es 20 Millionen sein“, so Neuhold. Die Steiermark komme dem mit rund 4.500 Kilometern an Radwegen und 171 Mountainbike-Touren mit rund 5.100 Kilometern entgegen; außerdem gibt es Themenwege wie den Murradweg oder „Vom Gletscher zum Wein“.

Bund präsentiert „Plan T“

Tourismus-Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) zufolge sei spürbar, dass der Tourismus massiv im Umbruch sei: Dies zeige sich etwa in Saisonverlagerungen und geändertem Mobilitätsverhalten: „Junge Menschen machen oft keinen Führerschein mehr“, so Eibinger-Miedl. Da sei es die Frage, wie man diese Besucher zu den Destinationen bringe.

Im Tourismus gebe es auf Bundesebene mit dem sogenannten „Plan T“ strategische Weichenstellungen - diesen wird Tourismus-Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Donnerstag in Salzburg präsentieren, „und wir wären nicht die Steiermark, wenn wir uns nicht zusätzlich anstrengen“, so Eibinger-Miedl. Mit dem Joanneum Research werde man sich mit dem Projekt „Tourismusforschung“ Trends ansehen, um herauszufinden, womit man in den nächsten Jahren rechnen müsse.

„Schallmauer durchbrochen“

Mit rund 13 Millionen Nächtigungen im Tourismusjahr 2018 habe man eine Schallmauer durchbrochen, sagte Eibinger-Miedl weiter: Zwar habe es durch die Schneemassen Stornierungen gegeben, und manche Skigebiete seien einige Tage nicht in Betrieb gewesen, „dennoch glauben wir, dass wir unsere Zahlen bei Ankünften und Nächtigungen halten können. Wir hatten einen sehr erfolgreichen Februar. Wir hoffen, der März wird auch noch gut“, sagt sie.

Winter Tourismus

Steiermark Tourismus/ikarus.cc

Für 2019 werde es der Landesrätin zufolge in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) auch eine „Übernehmeroffensive“ geben. Dabei geht es um das Weiterführen von Betrieben. Der zweite Schwerpunkt des Tourismusressorts 2019 betrifft Mitarbeiter und Fachkräfte: Zwei Drittel der Beschäftigten in der Tourismusbranche seien Frauen - hier gehe es darum, wie man Betriebe unterstützen könne, um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen, so Eibinger-Miedl.

Mehr „Genusscard“ und die „Superradler“

Außerdem wird heuer die sogenannte „Genusscard“ ausgeweitet: Neben den Regionen Thermen- und Vulkanland sowie Oststeiermark gehören nun auch die Süd- und Weststeiermark zu dieser Vergünstigungskarte. Sie umfasst das Angebot von über 400 Partnern, beinhaltet 247 Ausflugsziele und wird bei 163 Unterkunftsbetrieben ausgegeben.

Mit der Forcierung auf den Radtourismus sucht der Steiermark Tourismus außerdem die „Superradler“ in Kategorien Mountain-, Trekking- oder Genussbiken: „Es braucht nur eine Grundfitness, und kommunizieren müsste man auch können“, erläutert Tourismus-Chef Neuhold.

Ein „Superradler“ - die Aktion gab es auch schon als „Superwanderer“ - wird mit einer Kamera ausgestattet und soll über Videos, Fotos und Texte berichten, was es bei einer Radtour in der Steiermark zu erleben gibt. Das soll laut Neuhold „Content für die nächsten Jahre bringen“. Die Bewerbungsfrist läuft bis 31. März. Bewerben können sich auch Familien.

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