Studie: Pflegepersonalbedarf kaum zu decken

Die Menschen werden immer älter, und es gibt immer mehr Pflegebedürftige. Eine Studie weist nun einen Mehrbedarf an Pflegepersonal von einem Prozent in der Langzeitpflege aus - allerdings fehlen junge Pflegekräfte.

Im Jahr 2018 waren rund 32.000 Steirer älter als 85 Jahre; 2025 werden es laut Statistik Austria schon fast 43.000 sein - also um ein Drittel mehr. Wie kann man die Betreuung organisieren, und wie viel mehr Personal braucht man dazu? Antwort auf diese Fragen gibt eine Studie, die das Land Steiermark beauftragt hat.

Reformen zur Sicherung der Pflege

Neben dem Altersanstieg gibt es immer weniger junge Menschen, also auch immer weniger möglichen Nachwuchs beim Pflegepersonal. Das Entwicklungs- und Planungsinstitut für Gesundheit (EPIG) sagt, dass der Ruf nach mehr Pflegepersonal in diesem Licht schlicht nicht erfüllbar sei.

Um Betroffene dennoch bestmöglich versorgen zu können, müssten die Versorgungsstrukturen weiterentwickelt werden, so Studienautor Wolfgang Habacher: Das EPIG hat berechnet, dass man bis 2025 mit etwa einem Prozent mehr an Pflegepersonal auskomme - das entspräche steiermarkweit rund 21.200 Menschen, die dann in der Pflege tätig sind. Möglich sei das aber nur, wenn ambulante Leistungen gestärkt und die mobile Pflege und die Primärversorgung ausgebaut werden.

Weniger Personal in Krankenhäusern

Die Krankenhäuser werden laut der Studie bis 2025 um fünf Prozent weniger Pflegepersonal brauchen als heute - das sei durch strukturelle Verbesserungen und den medizinischen Fortschritt, der die Behandlungsdauer verkürzt, möglich. Der steigende Personalbedarf in der Langzeitpflege gleiche diesen Rückgang jedoch mehr als aus.

Die zuständigen Politiker sehen die Studie als Auftrag, mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Derzeit gibt es im Bereich der Pflege 72 Studienplätze an der FH Joanneum - das Studienangebot soll schrittweise ausgebaut werden, sagte Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP). Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sagte, einen Pflegeberuf zu wählen, müsse attraktiver werden - das Leitmotiv solle mobil vor stationär sein. Auch die Grünen sehen sich in ihrer Forderung, die mobilen Dienste auszubauen, bestätigt.

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