Wildblumen-Aktion gegen Artensterben

Immer mehr Wildpflanzen verschwinden von den Wiesen. Doch für die Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten sind sie Nahrungsgrundlage. Am Freitag werden daher Pflanzensetzlinge im ORF-Funkhauspark verteilt.

Blütenreiche Wiesen bieten blütenbestäubenden Insekten wertvollen Lebensraum und die notwendige Nahrung. Die Wiesen würden jedoch zusehends an Artenreichtum verlieren. Vor allem die Pollen und Nektar liefernden heimischen Wildblumen werden immer seltener, heißt es vom Naturschutzbund. Die Honigbienen, rund 700 Wildbienenarten, Schmetterlinge und viele andere nützliche Insekten finden dann keine Nahrung mehr.

Vielfalt wichtig für Insekten

Mit einer gemeinsamen Aktion des Naturschutzbundes und des Abfallunternehmens Saubermacher soll ein Zeichen gegen das Artensterben gesetzt werden. Deshalb findet auch heuer wieder die „Aktion Wildblumen“ statt. Wiesensalbei, Färber-Hundskamille, Karthäusernelke, Natternkopf, Glockenblume und Co. warten am Freitag im ORF-Funkhauspark auf Gartenfreunde. Im vergangenen Jahr wurden rund 60.000 Pflanzen verteilt.

Von 10.00 bis 16.00 Uhr können die Wildpflanzen am Freitag im Funkhauspark abgeholt werden. Pro Person gibt es fünf Pflanzen im Topf gratis. Jede weitere Pflanze kostet 50 Cent.

Der Naturschutzbund erklärt, wie die Wildpflanzen möglichst effektiv gepflanzt werden: Der Großteil der Wildblumen und -kräuter ist ausdauernd und mehrjährig. Damit sie möglichst langfristig gedeihen können, müssen sie aussamen. Das verlangt eine extensive Bewirtschaftung mit einer späten Mahd nach der Blüte und der Samenreife.

Erst ein breites Spektrum an Blühpflanzen mit langer, zeitlich differenzierter Blühfolge versorgt die Insekten mit ausreichend Nahrung und sichert die Verpflegung der Brut. Dabei gelte: Je nährstoffärmer und magerer der Boden, desto höher die Artenvielfalt.

Wichtig für Nahrungsmittel

Den Hauptanteil an der Bestäubung übernehmen die Honigbienen und Wildbienen. Vor allem die zu den Wildbienen gehörenden Hummeln bestäuben den Großteil unserer Nahrungsmittel. So wird beispielsweise der Steirische Kürbis nur von einer Hummelart wirkungsvoll bestäubt.

Ziel dieser Aktion sei es, öffentliche Gemeindeflächen, Schulanlagen, Parks, Verkehrsinseln, Böschungen, Weg- und Feldraine sowie Hausgärten mit Blüpflanzen zu bereichern. Monotone Agrarlandschaften, zunehmende Versiegelung und golfplatzähnliche Rasen mit geringem Angebot an Blühpflanzen seien für die Insekten existenzbedrohend und Artenbestände gehen massiv zurück. An der Aktion nehmen auch viele steirische Gemeinden teil. Wann diese mit der Verteilung starten, ist unterschiedlich.

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