Neues Fördermodell für Musikschulen präsentiert

Die 49 kommunalen Musikschulen mit ihren rund 19.000 Schülern und 900 Lehrern bekommen ein neues Fördermodell vom Land Steiermark: Ein Jahr lang hat man das Modell ausgearbeitet, am Montag wurde es präsentiert.

Sehr oft war bei der Präsentation am Montag der Begriff „Paradigmenwechsel“ zu hören. Im alten Modell aus dem Jahr 1998 seien Strukturen und nicht die Schüler gefördert worden. Finanziert wurde es durch Beiträge von Eltern, Gemeinden und durch Förderungen des Landes.

Nachteil für Schulen mit vielen Schülern

Das Land förderte die Personalkosten für die Lehrer, die bei der Gemeinde angestellt sind. Doch die Fördergelder wurden nicht überall gleich gebraucht: Einige Musikschulen – vor allem in der Obersteiermark – liegen in Abwanderungsgemeinden. Die Schülerzahl ist dementsprechen oft gering, die Fördergelder des Landes gibt es aber trotzdem, obwohl sie nicht im selben Ausmaß gebraucht würden. Da das Geld aber zweckgebunden ist, liegt es sozusagen in der Gemeinde.

Musikschulen in Zuzugsgemeinden hingegen, die mehr Schüler haben, hätten zu wenige finanzielle Mittel, kritisierte der Obmann des Verbandes der steirischen Musikschuldirektoren, Wolfgang Fleischhacker, der auch Direktor der Musikschule in Murau ist.

Neues Modell soll Schüler zählen

Das neue Modell soll die Schüler zählen. Es wird eine Pro-Kopf-Förderung geben, die sich mit den Jahren erhöhen wird, erklärt SPÖ-Bildungslandesrätin Ursula Lackner: „In den ersten vier Jahren ab dem Schuljahr 2019/20 wird es einen garantierten und valorisierten Fixbetrag geben, egal wie sich die Schülerzahl verändert. Im Hintergrund wird bereits die Pro-Kopf-Förderung gerechnet. Wenn diese den vom Land garantierten Fixbetrag übersteigt, dann kommt dieser erhöhte Förderungsbetrag zur Anwendung.“

Anpassung über langen Zeitraum

Ab dem fünften Jahr wird eine Übergangsfrist von 15 Jahren eingeführt, in der das Land die Gemeinden mitfinanziert, indem der garantierte Fixbetrag an die Pro-Kopf-Förderung angeglichen wird: „Das bedeutet, dass das Land Steiermark über diesen Zeitraum finanziell an der Seite der Städte und Gemeinden steht. Wir gehen davon aus, dass die Strukturanpassung in den Gemeinden über diesen langen Zeitraum gelingen wird.“

Das erste Hauptfach wird mit 100 Prozent gefördert, das zweite mit 50 Prozent, ein Kurs mit 20 Prozent, so Lackner. Gefördert werden Schüler bis zum 25. Lebensjahr: „Wir gehen mit diesem neuen Fördermodell in der Steiermark jetzt wirklich in die Richtung, dass die Schüler – egal in welcher Region sie zuhause sind und in welche Musikschule sie gehen – finanziell gleich gefördert sind. Das ist tatsächlich ein Paradigmenwechsel.“

Gesamtfördersumme von 23,5 Millionen Euro

Das Land wird auch eine Musikschul-Servicestelle einrichten um Synergien unter den jeweiligen Musikschulen besser nützen zu können, so die Bildungslandesrätin: „Es geht um eine steiermarkweite Begabungsförderung, es geht um Qualität. Und es geht auch um ein abgestimmtes Fortbildungsprogramm für die Lehrer.“ Die Gesamtfördersumme, die dafür im Doppelbudget vorgesehen ist, beträgt 23,5 Millionen Euro. An den Förderbeiträgen der Eltern ändert sich nichts.

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