ÖVP-Politikerin Barbara Krenn gestorben

ÖVP-Nationalratsabgeordnete Barbara Krenn ist tot. Die Steirerin erlag einer Krebserkrankung. Sie wurde 49 Jahre alt. Krenn, Unternehmerin aus Pürgg-Trautenfels im Bezirk Liezen, saß seit 2017 im Nationalrat.

Gastronomin Krenn ging als steirische Spitzenkandidatin der ÖVP in die Nationalratswahl 2017. Davor hatte Krenn wegen des Ausbruchs einer Krebserkrankung ihr Amt als Bürgermeisterin von Pürgg-Trautenfels zurücklegen und als Kammerfunktionärin und Obfrau der Wirte in die zweite Reihe rücken müssen.

Comeback 2017

Nach einer fehlgeschlagenen Operation, die zu einer Querschnittlähmung führte, saß Krenn im Rollstuhl. Dennoch wagte sie 2017 ein Comeback und saß seit damals für die ÖVP im Nationalrat - mehr dazu in Barbara Krenn führt steirische Liste Kurz an. Im November 2018 folgte sie Dorothea Schittenhelm als Frauensprecherin der ÖVP nach.

Barbara Krenn

ORF

„Viel zu früh aus unserer Mitte gerissen“

Am Mittwoch gab Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer den Tod von Krenn bekannt. „Es ist eine unbeschreiblich traurige Nachricht. Barbara wurde viel zu früh aus unserer Mitte gerissen. Sie wurde nur 49 Jahre alt. Sie war stets ein Vorbild in der Lebenshaltung. Sie hat viele Schicksalsschläge in ihrem Leben unnachahmlich gemeistert. Ihre Lebensenergie war schier unerschöpflich - damit hat sie uns alle inspiriert“, so Schützenhöfer.

Die „einzigartige Kämpferin“ Krenn habe, so Schützenhöfer, in allen Lebensstationen Spuren hinterlassen - egal ob als Bürgermeisterin, als Unternehmerin, in der Wirtschaftskammer, im Tourismus, in der Lehrlingsausbildung oder zuletzt im Nationalrat: „Wir werden Barbara nie vergessen und ihr stets dankbar sein." Barbara Krenn hinterlässt eine Tochter.

Reaktionen

Die Nachricht vom Ableben der ÖVP-Abgeordneten Krenn im Alter von nur 49 Jahren wurde in der österreichischen Innenpolitik am Mittwoch mit Bestürzung aufgenommen. „Mit Barbara Krenn verlieren wir eine außerordentliche Persönlichkeit, die mit ihrem Engagement, Tatendrang und ihrer herzlichen Art die Politik geprägt hat“, sagte Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz.

„Sie wird fehlen“

„Ich bin tief traurig und bestürzt über den plötzlichen Tod von Barbara Krenn. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei ihrer Familie“, so Bundesministerin und ÖVP-Frauen-Chefin Juliane Bogner-Strauß. „Barbara Krenn war eine gute Freundin, ein wunderbarer Mensch, eine großartige Frau, eine erfolgreiche Politikerin und engagierte Kämpferin für Frauenrechte. Sie wird fehlen.“

Bures tief betroffen

Tief betroffen vom Ableben der Abgeordneten Krenn zeigte sich die Zweite Präsidentin des Nationalrats Doris Bures (SPÖ). „Barbara Krenn war seit mehr als einem Jahr ein aktives und besonders engagiertes Mitglied des Nationalrats. Insbesondere als Frauensprecherin des ÖVP-Klubs hat sie sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen starkgemacht“, so Bures.

„Fassungslos“

„Fassungslos“ über Krenns Ableben zeigte sich auch ÖVP-Klubchef August Wöginger. Wie auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) sprach er den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Sobotka würdigte insbesondere Krenns Einsatz für die Schwächsten in der Gesellschaft.

Kunasek zutiefst betroffen

Der steirische FPÖ-Landesparteiobmann und Verteidigungsminister Mario Kunasek reagierte zutiefst betroffen auf den Tod von Nationalrätin Krenn. „Barbara Krenn war nicht nur eine über Jahre hinweg sehr engagierte und erfolgreiche Kommunalpolitikerin, sondern sie hat die Steiermark auch in ihrer Funktion als Nationalratsabgeordnete hervorragend in Wien vertreten“, so Kunasek.

Für die FPÖ kondolierten auch Klubobmann Walter Rosenkranz und Frauensprecherin Carmen Schimanek. „Barbara Krenn hinterlässt im Parlament eine große Lücke“, sagte Rosenkranz. „Sie war ein unglaublich liebenswürdiger Mensch und eine äußerst kompetente Politikerin“, so Schimanek.

„Tiefes Loch“

Krenns Tod habe „ein tiefes Loch in der Familie des Wirtschaftsbundes hinterlassen. Trotz ihres Schicksalsschlages hat sie nie ihr Engagement und lebensfrohe Art verloren. Das hat mich tief beeindruckt“, sagte Wirtschaftsbund-Präsident Harald Mahrer in einer Aussendung.

NEOS kondolierten

Tief betroffen reagierten auch der stellvertretende NEOS-Klubobmann Niki Scherak sowie NEOS-Frauensprecherin Claudia Gamon auf die Nachricht von Krenns Ableben. „Ich habe Barbara Krenn als offene und engagierte Kollegin, die sich stets für andere eingesetzt hat, immer geschätzt. Umso trauriger ist es, dass sie trotz ihres Kampfgeistes viel zu früh von uns gehen musste“, so Scherak.

„Glaubwürdig und authentisch“

Der Landessprecher und Landtagsklubobmann der Grünen Steiermark, Lambert Schönleitner, reagierte betroffen auf den Tod von Nationalrätin Krenn: „Barbara Krenn war in Politik und Gesellschaft stets mit Kraft und Engagement bei der Sache - vor allem auch im Interesse des Bezirks Liezen. Sie war als Wirtin und als Politikerin im Besonderen glaubwürdig und authentisch."