KAGes-Schadensabwicklung soll erneuert werden

Seit einiger Zeit gibt es heftige Kritik am Schadensmanagement der KAGes. Das war nun Thema im steirischen Landtag. Als Reaktion darauf soll die Schadensabwicklung noch in diesem Jahr auf neue Beine gestellt werden.

Besonders seit dem Tod eines Patienten nach einer Herztransplantation am LKH Graz und dem darauf folgenden Stopp von Herztransplantationen hat es heftige Kritik an der Schadensabwicklung der Krankenanstaltegesellschaft (KAGes) gegeben - also am Umgang mit Patienten, die sich geschädigt fühlen und deren Angehörigen. Am Dienstag war die Schadensabwicklung Thema im Gesundheitsausschuss des Landtags.

Knapp 190.000 Euro an Geschädigte

Eine erste personelle Konsequenz wurde am Dienstag gezogen. Otto Eugen Dapunt, Leiter der Abteilung für Herzchirurgie, wurde vom Dienst freigestellt - mehr dazu in KAGes: Leiter von Herzchirurgie vorerst dienstfrei (9.4.2019). Das bezeichnete Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) als richtige Entscheidung zu diesem Zeitpunkt. Um das Vertrauen der Patienten wieder herzustellen, werde es aber noch mehr benötigen. Als zweite Maßnahme soll nun das Schadensmanagement erneuert werden.

Im gesamten vergangenen Jahr seien nur 24 Patienten beziehungsweise deren Angehörige von der KAGes entschädigt worden. Die Gesamtsumme sei bei 189.000 Euro gelegen, sagte die Patientenombudsfrau Renate Skledar. Sie kritisierte außerdem den Umgang mit den Betroffenen und zu lange Verfahren.

Drexler will zum Wohl der Patienten optimieren

Im Gesundheitsausschuss des Landtags kündigte Drexler Veränderungen an. „Ich habe jedenfalls bereits vor circa zehn Tagen den Vorstand der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft aufgefordert, den ganzen Bereich Schadensabwicklung, Schadensmanagement und die Schlichtungsverfahren neu aufzustellen, mir entsprechende Vorschläge zu unterbreiten“, so Drexler.

Dann werde es Gespräche, unter anderem mit der Patienten- und Pflegeombudsschaft, geben, sodass der Bereich zum Wohl der Patienten optimiert werden kann, sagte Drexler. „Das heißt, noch bessere Verfahren, adäquate Entschädigungen, wenn wirklich einmal etwas passiert und möglichst einfache und schnelle Verfahren“, so der Landesrat. Bis zum Sommer erwarte er die Vorschläge der KAGes-Führung. Noch heuer soll das neue Schadensmanagement unter Dach und Fach sein.

„Patienten nicht in Gerichtsverfahren drängen“

Die Grüne Abgeordnete Sandra Krautwaschl, die den Gesundheitsausschuss leitet, zeigte sich erfreut. Sie hofft künftig auf, wie sie sagte, faire Verfahren: „Es muss wirklich dazu dienen, die Menschen nicht in Gerichtsverfahren zu drängen“, sondern es solle eine schnelle und unbürokratische Schadensabwicklung für die betroffenen Patienten geben. „Da bin ich jetzt sehr zuversichtlich“, so Krautwaschl.

Wichtig sei auch ein empathischerer Zugang vonseiten der KAGes. Also eine Entschuldigung, ohne dass das gleich ein Schuldeingeständnis bedeute, so Krautwaschl weiter. Erfreut reagiert auch Skledar. „Ich finde es einen vollen Erfolg für die Patienten und auch aus meiner Arbeit, weil ich glaube wirklich, dass das neu aufgestellt gehört“, so die Patientenombudsfrau.

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