Staatsanwalt ermittelt gegen Herzchirurgie Graz
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hans-Jörg Bacher, bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“ (Onlineausgabe). Die Erhebungen würden sich demnach auf einen Fall im Jänner beziehen.
Ermittlungen nach Anzeige der Patientenombudsfrau
Im konkreten Fall war ein 70-Jähriger auf der Kardiologie des LKH in Behandlung gewesen, dort wurde auch ein erster Eingriff durchgeführt. Anschließend sollte sich der Patient auf der Herzchirurgie einer Operation unterziehen. Dort entdeckte man allerdings einen „beherdeten Zahn“, der bei einer Operation ein Risiko darstellen könnte. Also wurde der Patient entlassen, damit er sich bei einem Zahnarzt in Behandlung begeben könne. Doch dazu kam es nicht mehr, denn der Mann hatte zu Hause einen Anfall und starb. Der Fall wurde von der steirischen Patientenombudsfrau Renate Skledar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Mehr dazu in Statt Herz-OP zum Zahnarzt: 70-Jähriger starb. (23.3.2019).
Vertrauen der Patienten stärken
Der Leiter der Herzchirurgie, gegen den das Ermittlungsverfahren nun läuft, ist am Dienstag von der Krankenanstaltengesellschaft (KAGes ) „bis auf Weiteres“ dienstfrei gestellt worden. Mehr dazu in KAGes: Leiter von Herzchirurgie vorerst dienstfrei (9.4.2019). Offiziell hieß das Ziel, „das Vertrauen der Patienten und der Öffentlichkeit in die Klinische Abteilung für Herzchirurgie wieder zu stärken“. Die Leitung der Klinischen Abteilung werde inzwischen von anderen Professoren wahrgenommen.
Erst Ende März hatte die KAGes nach den öffentlich bekanntgewordenen Problemen das Herztransplantationsprogramm vorerst ausgesetzt. Zehn ausstehende Operationen wurden an die beiden anderen Zentren in Wien und Innsbruck übergeben. Mehr dazu in KAGes stoppt Herztransplantationen vorerst (27.3.2019).
Links:
- KAGes
- Patientenombudschaft (Land Steiermark)