Kleinkunstvogel vergeben: „Dada“ mit viel Tuba

Der Kabarettpreis Kleinkunstvogel ist am Wochenende in Graz vergeben worden. Sowohl der Publikums- als auch der Jurypreis gingen an einen Tiroler Künstler, der mit seiner Tuba eine schräge Performance auf die Bühne zauberte.

Seit 33 Jahren wird der Kleinkunstvogel im Grazer Theatercafé vergeben. Für manche war er der Startschuss für eine große Karriere. Die diesjährige Auszeichnung ging an Tobias Ennemoser alias „Tubaffinity“.

Sousaphon und Mischpult

Er tut gerne „reden, ein bissl rappen und ein bissl umananda gaggelen“, sagt er auf der Bühne. Zum Beispiel über die Staubsaugersackerln, die immer teurer werden. Er ist laut Selbstbeschreibung die „fette Tubaprinzessin aus Tirol“ und tritt stilecht mit einem Sousaphon, einer Art Tuba, um den Bauch auf und dreht zwischendurch an einem Mischpult.

Tobias Ennemoser mit seinem Sousaphon. Er trägt ein rotes, weites Oberteil. Die Bühne ist dunkel, ein Spotlight ist auf den Künstler gerichtet, vor ihm steht ein Tisch mit Steckleiste und Mischpult.

ORF

„Tubaffinity“ mit einer dadaistisch angehauchten Performance im Theatercafé

„Es ist schon eine Freakshow. Eine Dada-Performance mit viel Tuba, viel Musik und vielen Blödeleien“, sagt Ennemoser über sein Programm. Das Kabarett habe er schon immer geliebt und sich schon als Kind Kabarettisten wie Alf Poier oder Helge Schneider angesehen. Mit seiner Mischung aus Blasmusik, Cloud Rap und konkreter Poesie überzeugte er sowohl das Publikum als auch die Jury, die beide jeweils einen Preis vergeben.

„Immer wieder originelle Leute“

Mit dem Sieg reiht sich „Tubaffinity“ in eine prominente Riege an Kabarettisten ein. „Es haben hier schon einige große Karrieren begonnen. Der berühmteste ist Michael Mittermeier. Dann natürlich Paul Pizzera, Mike Supancic, Martin Puntigam und Clemens Maria Schreiner“, erzählt Manfred Koch vom Theatercafé, alljährlicher Austragungsort des Kabarettwettstreits.

„Es wird immer schwerer, sich von anderen zu unterscheiden. Aber es gelingt immer wieder originellen neuen Leuten, die vorher noch niemand in der Szene gesehen hat und die auf einmal auftauchen“, sagt Organisator Simon Pichler. Und so haben alle Finalisten mit zum Teil großer Absurdität den kabarettistischen Vogel abgeschossen.

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