Kaum Brandschutz in steirischen Kirchen

Nur wenige historische Gebäude in der Steiermark sind mit Brandmeldeanlagen ausgerüstet, die mit der Feuerwehr verbunden sind. Nun soll der Brandschutz in alten Gebäuden überprüft werden.

Steiermarkweit sind laut Feuerwehren 2.700 Objekte mit Brandmeldeanlagen ausgestattet, die direkt mit der Leitzentrale verbunden sind. Das sind beispielsweise Firmen und Krankenhäuser. Historische Gebäude stellen hier eher die Ausnahme dar. In Graz sind im Landeszeughaus, im Schloss Eggenberg, im Landesarchiv und in Teilen des Rathauses und der Grazer Burg Brandmeldeanlagen verbaut. Im Grazer Joanneumsviertel, in dem Kunstschätze gelagert werden, gibt es eine vollautomatisierte Löschanlage.

Landesfeuerwehr fordert mehr Brandschutz

Laut dem Landesfeuerwehrkommandanten Reinhard Leichtfried verfügen etwa zwei Dutzend historische und sakrale Gebäude in der Steiermark über derartige Anlagen, darunter das Stift Admont, die Basilika Mariazell und das Schloss Trautenfels. Er spricht sich für mehr Brandschutz in Denkmalbauten und Kirchen aus.

„Wichtig wäre natürlich, dass man solche historischen und wertvollen Gebäude mit einer Brandmeldeanlage ausstattet, um solche Vorkommnisse, wie sie leider Gottes in Paris passiert sind, nicht auch in Österreich oder in der Steiermark zu haben“, so Leichtfried.

Teillösung würde helfen

Doch Brandmelde- und Sicherheitssysteme sind teuer. Laut Experten kosten sie je nach Größe des Bauwerks einige zehntausend bis zu einer Million Euro. Hinzu kommen die monatlichen Kosten. Laut Leichtfried wäre auch schon eine Teillösung hilfreich. Man könne etwa besonders brandgefährdete Räume oder den Dachstuhlbereich mit einer Brandmeldeanlage ausstatten, schlägt er vor.

Schickhofer lässt Gebäude prüfen

Aus Anlass der Brandkatastrophe von Notre-Dame lässt Landeshauptmann-Stellvertreter und Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) nun den Brandschutz für historische Gebäude in der Steiermark überprüfen. Er hat den Katastrophenschutz damit beauftragt, gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband und der Grazer Berufsfeuerwehr zu evaluieren, ob der Brandschutz verbessert werden soll. In den kommenden Wochen werden sich Experten zusammensetzen.

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