Über 450 Teilnehmer bei Klima-Demo in Hartberg

Im Kampf gegen den Klimawandel hat sich die Aktion „Fridays for Future“ etabliert, bei der weltweit jeden Freitag vor allem junge Menschen auf die Straße gehen: In Hartberg waren es an diesem Wochenende mehr als 450 Menschen.

Zehntausende Jugendliche weltweit treten jeden Freitag unter dem Motto „Fridays for Future“ für mehr Klimaschutz ein. Auch in Graz gab es bereits derartige Aktionen - mehr dazu in Klimaforscher unterstützen Streiks (12.3.2019). Diesen Freitag luden erstmals Vereine des Bezirkes Hartberg-Fürstenfeld ein - erfolgreich, wie man nun Bilanz zog.

Lichtermeer

Fridays for Future

Auch ein Lichtermeer auf dem Kirchplatz war Teil der Veranstaltung

„Die Veranstaltung war in ländlichen Regionen wohl die erfolgreichste ihrer Art mit mehr als 450 TeilnehmerInnen“, freuten sich die Veranstalter über einen Anteil von 6,7 Prozent der Bevölkerung, den sie als deutliches Signal sahen. Die Demonstrationsbeteiligung sei - in Relation zu den Bevölkerungszahlen und Demonstrationsteilnehmern - viermal so hoch gewesen wie in Graz oder Wien.

Veranstalter „von Zuspruch überwältigt“

Die vielen Teilnehmer, Referenten, Trommler, Tanzgruppen, eine Band - und vielen Lichter - hätten rund um den Rochusplatz bewiesen, „dass Klimaschutz auch am Land ein breites Anliegen ist“.

Klima-Demo

Gert Kragol

Trommler führten den Demonstrationszug an

Daniel Kohlfürst, Co-Organisator des Lichtermeers, unterstrich: „Der Zuspruch der Bevölkerung hat uns absolut überwältigt! Das Ziel, Klimaschutz nicht rein in den Agenden der Landeshauptstädte zu belassen und auch aufzuzeigen, dass Menschen aus ländlichen Regionen um die Dringlichkeit Bescheid wissen, konnte erreicht werden. Auch fern von Wien, Graz oder Linz gilt nun, dass sich keine politische Partei mehr fürchten muss, abgestraft zu werden, wenn sie Klimaschutz mutig und umfangreich in ihr Programm mit aufnimmt.“

„Funke übergesprungen“

Der Funke sei übergesprungen, als man die Jugendlichen in Graz für den Klimaschutz habe demonstrieren sehen, sagte Josef Fink von der Gruppe „Schöpfungsverantwortung“ der Pfarre Hartberg. Im Rahmen von „Fridays For Future“ hatte die Gruppe gemeinsam mit Vertretern der Pfarren Dechantskirchen und Friedberg, des Bundesschulzentrums und der Berg- und Naturwacht am Freitag zu einem Lichtermeer auf den Hartberger Rochusplatz geladen.

Klima-Demo

Gert Kragol

Mehr als 450 Menschen wurden auf dem Rochusplatz gezählt

„Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass auch junge Menschen ihre Meinung äußern. Beim Thema Klimawandel ist es schon ein bisschen nach Zwölf, es ist an der Zeit, dass wir mehr machen in diese Richtung“, so Fink.

Jugendliche rütteln Gesellschaft auf

Das unterstützt auch Franz Prettenthaler, Direktor des Zentrums für Klima und Energie von der Forschungsgesellschaft Joanneum Research in Graz. Er stellt sich voll hinter die Jugendlichen und ihre Demos, auch während der Schulzeit: „Sie haben wirklich ein spürbares Aufrütteln der Gesellschaft bewirkt, auch der eigenen Eltern. Das lässt eigentlich keinen kalt. Ich würde sagen, ein Fünftel Pflichtverletzung, selbst wenn sie jeden Freitag zuhause bleiben von der Schule - wenn alle Politiker wenigstens vier Fünftel ihrer Pflicht im Bereich Klimaschutz wahrnehmen würden, dann haben wir schon sehr viel gewonnen.“

Generationen gingen gemeinsam auf die Straße

Die Schülerstreiks für das Klima, initiiert vom schwedischen Teenager Greta Thunberg, würden den Ursprung der Demokratie-Idee wiederaufleben lassen, sagt Prettenthaler: „Die Wirtschaft ist zurückhaltend, solange die Politik nicht genug tut. Die Politik ist zurückhaltend, weil man sich vor dem Wähler fürchtet. Es muss von uns Bürgern getragen werden, dass wir die Klimakrise noch abbremsen können.“

Die ansonsten äußerst junge Bewegung sei in Hartberg laut „Fridays for Future“ jedoch durch eine breite Durchmischung der Generationen aufgefallen: „Von jung bis alt, vom Enkerl bis zur Großmutter waren sie bereit, für den Klimaschutz einzutreten und ein Zeichen zu setzen.“

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