Österreich gab MiG-21 an Kroatien zurück
Am 25. Oktober 1991, während des Jugoslawien-Kriegs, landete der kroatische Pilot Rudolf Perešin in einer MiG-21 in Klagenfurt. Er wollte nicht länger im Dienst der Jugoslawischen Volksarmee gegen seine kroatischen Landsleute kämpfen. Perešin war der erste Pilot, dem die Flucht über den Luftweg gelang: Bereits vier Tage später kam er an seinem Ziel Kroatien an - anders als sein Fluggerät.
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Geschichte aus der Luft
Jahrelang war nach dem Jugoslawien-Krieg unklar, an wen die MiG-21 zurückgegeben werden sollte - seit 1991 war der Jet in Österreich.
28 Jahre nach Perešins Landung befand sich der Kampfjet immer noch in Österreich, weil unklar war, wer als Rechtsnachfolger des zerbrochenen Staates Jugoslawien Anspruch auf den Militärjet hatte - mehr dazu in Herrenloser MIG-Jet immer noch in Österreich (15.10.2016).
Zentrales Ausstellungsstück für Kroatien
Zuletzt wurde der nicht mehr flugtaugliche Jet im Hangar 8, dem Militärluftfahrtmuseum des Bundesheeres in Zeltweg als Ausstellungsstück aufbewahrt - bis zum Montag.

Bundesministerium für Landesverteidigung
Jahrelang war die MiG-21 im Militärluftfahrtmuseum des Bundesheeres in Zeltweg zu sehen - bis die Zerlegung begann ...

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... und die einzelnen Teile mit einem Sattelschlepper ...

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... am Montag nach Kroatien zurückgingen. Am Sonntag wird das Flugzeug feierlich vor dem Verteidigungsministerium ausgestellt, wo es bis Ende Mai stehen soll.
Die nicht mehr flugtaugliche Maschine wurde zerlegt und mit einem Sattelschlepper nach Kroatien transportiert. Dort soll sie zentrales Ausstellungsstück eines neuen kroatischen Militärmuseums in Zagreb werden. Die Eröffnung erfolgt laut Plan am 28. Mai - dem Tag der kroatischen Streitkräfte.
Ein Zwilling aus Kroatien
Vor einem Jahr hatte der kroatische Verteidigungsminister Damir Krstičević seinen österreichischen Amtskollegen Mario Kunasek (FPÖ) bei einem Treffen gebeten, sich für eine Rückgabe der MiG-21 einzusetzen und eine Herausgabe des Flugzeuges prüfen zu lassen. Nach einer völkerrechtlichen Klärung durch das Außenministerium konnte am Montag die Übergabe stattfinden.

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Verteidigungsminister Mario Kunasek (li.) mit seinem kroatischen Amtskollegen Damir Krstičević
Ganz auf eine MiG-21 verzichten muss die Steiermark übrigens nicht: Als Ersatz für die Lagerkosten hat Kroatien dem Luftfahrtmuseum in Zeltweg eine baugleiche MiG-21 überlassen.