Heiztage im Mai markant angestiegen

Die aktuellen Temperaturen lassen kaum eine Heizung kalt - in vielen Haushalten wird noch einmal aufgedreht. Bei den Energieversorgern bemerkt man einen deutlichen Anstieg - unüblich für diese Jahreszeit.

In der Fachsprache werden Tage, an denen geheizt werden muss, als Heizgradtage bezeichnet: Hier wird nicht vorrangig der Verbrauch gemessen, sondern primär die Tatsache, ob überhaupt eine Heizung benötigt wird oder nicht. Das wiederum hängt stark von der Außentemperatur ab. Diese Heizgradtage stiegen seit 2005 kontinuierlich an, sagt Jürgen Roth, Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der Wirtschaftskammer Steiermark.

Benötigte Heizenergie vervielfacht

Das heiße - statistisch gesehen - müssten die Konsumenten an mehr Tagen heizen als im Jahr zuvor. „Lediglich 2018 hat sich der Wert verbessert. 2019 gibt es einen massiven Ausreißer mit dem Monat April, der um 300 Prozent - gegenüber dem April des Vorjahres - mehr Heizgradtage aufwies“, so Roth.

Auch bei der Energie Steiermark bemerke man einen deutlichen Anstieg des Energieverbrauchs, sagt Konzernsprecher Harnik-Lauris: „Wenn wir uns die erste Mai-Hälfte anschauen - mit außergewöhnlich tiefen Temperaturen -, dann sehen wir, dass heuer ungefähr viermal mehr Energie fürs Heizen gebraucht wurde wie im Vergleichszeitraum des Vorjahrs.“ Auf der anderen Seite habe der Mai aber nur etwa zwei Prozent Anteil an der gesamten Heizsaison.

Keine Vorhersagen auf das gesamte Jahr

Von einer deutlichen Auswirkung auf den Gesamtverbrauch am Ende des Jahres wollen die Energieversorger daher nicht sprechen - dazu sei die verlängerte Heizsaison doch zu kurz und der Winter im Ausgleich dazu eher mild gewesen. Bemerkbar sei aber, dass sich Besitzer von Ölheizungen in den vergangenen Tagen vermehrt gemeldet hätten, um ihre Tanks aufzufüllen.