Grüne für weniger Plastik bei Veranstaltungen

Die steirischen Grünen fordern von der Landesregierung eine Novelle zum Abfallwirtschaftsgesetz, um Plastikabfall bei Veranstaltungen zu verringern. Im Landtagsausschuss lehnten SPÖ und ÖVP diesen Antrag aber ab.

Alleine in der Steiermark werden jährlich 25 Millionen Kilo Abfall an Verpackungsplastik erzeugt. Den steirischen Grünen sind dabei unter anderem die Mengen an Plastikmüll ein Dorn im Auge, die bei den vielen Veranstaltungen quer durch die Steiermark anfallen. Nach Salzburger Vorbild will die Partei nun eine Neuerung im Gesetz, die etwa vorschreibt, dass bei Veranstaltungen ab 600 Personen zum Beispiel Getränkebecher zu zumindest 80 Prozent aus Mehrwegmaterialien verwendet werden müssen.

„Jeder kann tun, was er will“

Initiativen, um Plastikmüll zu vermeiden gibt es in der Steiermark einige, etwa das Projekt „G’scheit feiern“ vom Land Steiermark: Festveranstalter werden dazu motiviert, plastikfreie Verpackungen zu verwenden. Dieses freiwillige Angebot geht Sandra Krautwaschl, Landtagsabgeordnete der steirischen Grünen, nicht weit genug: „Da gibt es viele Gemeinden oder Bezirke, wo keine einzige ‚Gscheit-Feiern‘-Veranstaltung stattgefunden hat.“ Insgesamt seien es im Jahr 2017 in der gesamten Steiermark nicht einmal 200 Veranstaltungen gewesen, und „wenn man sich anschaut, wie viele Veranstaltungen in der Steiermark stattfinden, ist das ein wirklich geringer Anteil“.

Deshalb will Sandra Krautwaschl eine 80-Prozent-Quote für Mehrwegverpackungen auf Veranstaltungen gesetzlich verankern - SPÖ und ÖVP schmetterten das am Dienstag im Landtagsausschuss aber ab. Momentan ist im Gesetz nur von Mehrweggebinden die Rede, die man als Veranstalter bevorzugen sollte. Die Landesregierung behaupte, dass diese unkonkrete Bestimmung besser sei als die 80-Prozent-Quote. „Dem kann ich mich überhaupt nicht anschließen, weil durch diese ‚Bevorzugung‘ letztlich jeder wieder tun kann, was er will“, meint die Abgeordnete: „Die große Masse ist halt immer noch auf Einweg- und Wegwerfverpackungen.“

Mehrwegsysteme günstiger machen

Für viele Veranstalter ist das auch die günstigere Variante. Deshalb müsse daran gearbeitet werden, dass Mehrwegsysteme längerfristig auch die günstigeren Systeme seien, sagt Krautwaschl. Solange das nicht der Fall sei, brauche es finanzielle Unterstützung. „Es gibt durchaus Gemeinden, die kleinere Vereine unterstützen, die Veranstaltungen mit Mehrweggebinden organisieren“, so Krautwaschl weiter.

In der nächsten Landtagssitzung wollen die Grünen einen neuerlichen Vorstoß für eine gesetzliche 80-Prozent-Mehrweg-Quote bei Veranstaltungen wagen, denn gerade große Veranstaltungen hätten bei der Abfallvermeidung auch eine Vorbildwirkung, meint Krautwaschl.

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