„Ibiza-Affäre“: Österreichs Wirtschaft in Sorge

Bei der Eröffnung eines Forschungsstahlwerks der voestalpine hat Konzernchef Wolfgang Eder zur Regierungskrise Stellung genommen. Eder sieht den Wirtschaftsstandort Österreich in Gefahr, wenn die Probleme nicht rasch gelöst werden.

Für den Vorstandsvorsitzenden der voestalpine AG, Wolfgang Eder, kommt es darauf an, wie lange jetzt die Problemlösung dauert. "Mit jedem Tag ist natürlich die Gefahr größer, dass das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Österreich erschüttert wird. Wir bekommen natürlich Anfragen und diese Anfragen werden sich mit Fortdauer häufen. Daher ist die Hoffnung, dass diese Probleme jetzt rasch und effizient gelöst werden. Zumindest der Anlassfall sollte so rasch wie möglich professionell abgearbeitet werden, fordert der voest-Chef.

18 Millionen Euro für Stahlwerk im Kleinformat

Im neuen Forschungsstahlwerk Technikum Metallurgie in Leoben, in das 18 Millionen Euro investiert wurden, werden noch leichtere, reinere und festere Stähle in kleinen Einheiten von bis zu fünf Tonnen hergestellt. Im Vergleich dazu sind bestehende Produktionsanlagen der Metal Engineering Division in Leoben-Donawitz auf Mindestmengen von 68 Tonnen ausgelegt. Die neuen Hochleistungsstähle sollen von den steirischen Niederlassungen der voestalpine zu Spezialschienen, Qualitätswalzdraht und belastbaren Ölfeldrohren weiterverarbeitet werden.

neues Forschungsstahlwerk der voestalpine

APA/voestalpine

„Zukunftsweisende Stahlsorten entwickeln“

„Die voestalpine erzielt heute zwei Drittel des Konzernumsatzes aus der Verarbeitung von Stahl zu anspruchsvollen Komponenten und Systemlösungen, etwa für die weltweite Automobil-, Bahninfrastruktur- oder Luftfahrtindustrie. Mit der Forschungsanlage Technikum Metallurgie eröffnen wir uns völlig neue Möglichkeiten in der Entwicklung zukunftsweisender Stahlsorten, die die Voraussetzung für die hohe Qualität unserer Endprodukte bilden“, sagte Wolfgang Eder anlässlich der Eröffnung.

Neues Forschungsstahlwerk der voestalpine

APA/voestalpine

Die Produktentwicklung im Technikum Metallurgie erfolgt laut voestalpine über eine CO2-reduzierte Route: Als Energieträger für die Erschmelzung des Vormaterials dient elektrischer Strom aus erneuerbaren Energien, wodurch mindestens 2.800 Tonnen CO2 pro Jahr am Standort eingespart werden. Für die Lieferung der Kernkomponenten - neben den Schmelzöfen auch eine Stranggussanlage - hat der steirische Anlagenbauer Inteco mit Sitz in Bruck an der Mur verantwortlich gezeichnet. Angesiedelt ist das 2.800 Quadratmeter große Forschungszentrum im ehemaligen, fast 100 Jahre alten Gießereigebäude am Standort Leoben-Donawitz, das umfassend renoviert wurde.

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