EU-Wahl: Briefwähler änderten nichts mehr

Europa hat gewählt, und nun liegt auch das amtliche Endergebnis vor. Auch nach der Auszählung der Briefwahlstimmen ist und bleibt die ÖVP der klare Wahlsieger - in Österreich und auch in der Steiermark.

587.097 Wahlberechtigte wählten bei der EU-Wahl per Briefwahl, die Stimmenverteilung hat sich nach der Auszählung aber nicht mehr groß verändert. Der Mandatsstand bleibt unverändert, ging aus dem vom Innenministerium veröffentlichten Endergebnis hervor.

ÖVP und FPÖ verlieren leicht

Die ÖVP hat durch die Briefwahl etwas verloren, blieb mit 34,55 Prozent aber klarer Wahlsieger und neuer EU-Rekordhalter. Einen Rückgang musste auch die FPÖ hinnehmen, sie landete bei 17,20 Prozent – etwas weniger als die 18,09 im vorläufigen Ergebnis ohne Briefwahlstimmen.

Amtliches Endergebnis der EU-Wahl

SORA/ORF

ÖVP gewinnt auch die Steiermark

In der Steiermark kommt die ÖVP auf 35,74 Prozent - das ist ein Plus von knapp 10,5 Prozentpunkten. Auf Platz zwei liegt die SPÖ mit 21,43 Prozent, sie verliert gegenüber der letzten EU-Wahl 1,3 Prozentpunkte. Am meisten - nämlich 4,5 Prozentpunkte - verlieren in der Steiermark die Freiheitlichen: Sie erreichen damit 19,74 Prozent der Stimmen.

Die große Überraschung liefern die Grünen: Sie profitieren von der Briefwahl und kommen auf 13,26 Prozent und damit auf das beste Grüne Ergebnis aller Zeiten in der Steiermark. NEOS erreicht 7,85 Prozent, das ist ein leichtes Minus gegenüber der letzten EU-Wahl 2014; die KPÖ kommt auf 1,1 Prozent und die Liste Europa-JETZT auf 0,88 Prozent.

Endergebnis der EU-Wahl in der Steiermark

ORF

Die meisten Vorzugsstimmen für Schmiedtbauer

Auch bei den Vorzugsstimmen hat die ÖVP klar die Nase vorn: Die steirische Spitzenkandidatin Simone Schmiedtbauer kommt auf über 44.500 Stimmen - deutlich mehr als der bundesweite ÖVP-Listenführer Othmar Karas mit knapp 10.900 Stimmen. Auf Platz drei im steirischen Vorzugsstimmen-Ranking liegt Werner Kogler von den Grünen mit über 10.700 Stimmen.

Danach folgen fast gleichauf Harald Vilimsky, Spitzenkandidat der FPÖ, und Claudia Gamon von NEOS mit knapp über 6.900 Stimmen. Der zurückgetretene FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kandidierte auf dem letzten Listenplatz der Freiheitlichen, bekam aber dennoch von über 5.600 Steirern eine Vorzugsstimme - mehr dazu in Strache hat Anspruch auf EU-Mandat (news.ORF.at).

Bei der SPÖ gewann die steirische Spitzenkadidatin Bettina Vollath das Rennen um die meisten Vorzugsstimmen: Sie überflügelte im internen Ranking SPÖ-Listenführer Andreas Schieder um knapp 1.000 Stimmen und kommt in der Steiermark auf knapp 6.800 Vorzugsstimmen. Ihre letzte Sitzung im Landtag Steiermark hat Vollath am Dienstag - mehr dazu in Erste Landtagssitzung nach Kurz-Aus-

Vestager will auf Kommissionsthron

Nach dem historischen Verlust der Mehrheit der Konservativen und Sozialdemokraten bei der EU-Wahl stellt sich die Frage, wer die EU künftig führen soll. Vor dem EU-Sondergipfel am Dienstag brachten sich die Liberalen, welche die meisten Mandate dazugewinnen konnten, in Stellung. Die Chancen, dass die dänische EU-Kommissarin Margrethe Vestager die erste Kommissionspräsidentin werden könnte, stehen nicht schlecht - mehr dazu in Liberale Vestager will auf Kommissionsthron (news.ORF.at).

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