Das älteste Museum Österreichs

Mit seinen 200 Jahren ist das steirische Universalmuseum Joanneum das älteste Museum Österreichs. Erzherzog Johann legte mit seiner umfangreichen naturwissenschaftlichen Sammlung den Grundstein, mittlerweile ist es das größte Mehrspartenmuseum Mitteleuropas.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“,
Sendung vom 18. November

Von Erzherzog Johann gegründet

1811 gründete Erzherzog Johann, der Bruder des österreichischen Kaisers Franz I., gemeinsam mit den steirischen Ständen das Joanneum. Die Basis waren seine naturwissenschaftlichen Sammlungen, die er dem ersten öffentlichen Museum Österreichs übergab.

Der älteste Bereich des Joanneums

Universalmuseum Joanneum

Der älteste Bereich des Joanneums in der Grazer Raubergasse

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Keimzelle der TU Graz

Als „Innerösterreichisches Nationalmuseum“ war das Joanneum gleichzeitig eine angesehene Lehranstalt für Naturwissenschaft und Technik, die 1864 den Rang einer k.u.k. Technischen Hochschule erlangte und ab 1975 als Technische Universität betrieben wurde. Auch bedeutende steirische Einrichtungen wie das Landesarchiv, die Montanuniversität und die Landesbibliothek haben ihren Ursprung im Joanneum.

Um Zeughaus und Schlösser erweitert

Im Laufe der Zeit wurde das Museum nicht nur um verschiedenste Objekte, sondern auch um vorhandene Sammlungen erweitert: So kam 1892 das Zeughaus mit seiner weltweit größten historischen Waffensammlung dazu, später wurden auch Schloss Trautenfels mit dem Landschaftsmuseum und Schloss Eggenberg, das nun auch die Alte Galerie mit ihren Werken aus 500 Jahren europäischer Kunst beherbergt, in den Museumsverband eingegliedert.

Seit 2003 wurden beim Joanneum 114 Mio. Euro investiert:

  • Joanneumsviertel: 41,8 Mio. Euro
  • Museum im Palais: 8,8 Mio. Euro
  • Alte Galerie Schloss Eggenberg: 3,2 Mio. Euro
  • Lapidarium: 1,5 Mio. Euro
  • Archäologiemuseum (inkl. Münzkabinett): 3,5 Mio. Euro
  • Jagdmuseum Schloss Stainz: 2,0 Mio. Euro
  • Landwirtschaftsmuseum Schloss Stainz: 1,7 Mio. Euro
  • Künstlerhaus: 1,8 Mio. Euro
  • Kunsthaus Graz (Neuerrichtung): 46,4 Mio. Euro
  • Flavia Solva: 0,4 Mio. Euro
  • Volkskundemuseum: 3,3 Mio. Euro

Kunsthistorisches, ...

In der Kulturhistorischen Sammlung wurden Gegenstände zusammengetragen, die Macht, adeligen Lebensstil oder Bildung repräsentierten und oft einen Bezug zur Steiermark haben, wie beispielsweise der Herzoghut oder ein gotischer Prunkwagen. Daneben gibt es hier auch eine umfangreiche Sammlung von Gläsern, Uhren und auch Kleidungsstücken.

... aber auch Alltagskultur

Seit 1913 beschäftigt sich das Volkskundemuseum mit Zeugnissen gesellschaftlichen Lebens und menschlicher Schicksale. Ursprünglich war der Fokus auf die bäuerliche Gesellschaft vor den Weltkriegen gerichtet, heute werden vor allem in Sonderausstellungen immer wieder Themen der Alltagskultur aufgegriffen.

Altes und Neues

Ein anderer Bereich, die Neue Galerie, ging 1941 aus der Teilung der Landesbildergalerie in eine Alte und eine Neue Galerie hervor. Hier finden sich heute unter anderem künstlerische Strömungen wie Jugendstil und regionale Formen der klassischen Moderne, Positionen österreichischer und internationaler Malerei nach 1945, Wiener Aktionismus, Medien- und Konzeptkunst.

4,5 Millionen Ausstellungsobjekte

Derzeit umfasst das Joanneum zehn Abteilungen mit insgesamt 4,5 Millionen Objekten.

Neu darin ist das Bruseum, das sich mit dem Schaffen von Günter Brus beschäftigt. Seit 2003 gehört auch das Kunsthaus, das sich als Ausstellungszentrum für österreichische und internationale Kunst seit 1960 versteht, zum Verbund. Der Skulpturenpark sowie das Römermuseum Flavia Solva sind ebenso Teil des 2009 zum Universalmuseum umbenannten Joanneums.

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