Die Genussmanufaktur am Lukashof

Dagmar und Alois Högler haben einen ehemaligen Schweinemastbetrieb in Grafendorf zu einer biologischen Genussmanufaktur umgestaltet. Auf dem Lukashof werden Chutneys, Pesto, Senf und vieles mehr hergestellt.

Dagmar Högler hat sich bereits mit 17 als Schülerin einer wirtschaftskundlichen Schule in ihren späteren Ehemann Alois, den Hoferben, verliebt. Nach der Matura ließ sie sich in diversen Kursen zur Bäuerin umschulen und zog zu ihrem Mann auf den zunächst konventionellen Schweinemastbetrieb gezogen.

Dagmar Högler

Bio Ernte Steiermark

Dagmar Högler

Auf’s Ganze schauen

Dagmar Högler steht im Finale des "Bio-Award 2012 - mehr dazu in Wer ist Ihr Lieblingsbiobauer?

„Die Schweinemast hat mir nie gefallen, weil man einzelne Tiere kennengelernt hat, wenn die dann zum Schlachthof mussten, war das kein gutes Gefühl. Ein Beweggrund war auch, dass mein Mann immer nach dem Spritzen lange krank war, er hat Fieberschübe gehabt. Das waren die Spritzmittel, dann haben wir gesagt, wir stellen um“, erzählt Dagmar Högler.

Zutaten zu 95 Prozent steirisch

Seither werden am Lukashof die Pestos, Chutneys, Gelees, Marmeladen und Senfsorten nach den strengen Bio-Kriterien erzeugt und in ganz Österreich, aber nach Deutschland und sogar Portugal, Schweden, in die Arabischen Emirate und nach Japan verkauft.

Auf dem Lukashof werden Chutneys, Marmeladen, Pesto, Senf, Knoblauch, Rosenzucker und vieles mehr hergestellt.

Bio Ernte Steiermark

Die Zutaten kommen zu 95 Prozent aus der Steiermark bzw. aus dem Burgenland. "Anfangs waren wir die Spinner, jetzt bewundern sie uns schon, aber das will keiner zugeben“, so Alois Högler.

Biogenussmanufaktur statt Schweinemast

Zum Beispiel müssten die Bioskeptiker zugeben, dass es eine gehörige Portion Mut braucht, den gut funktionierenden, ertragreichen, aber eben konventionellen Schweinmastbetrieb in eine Biogenussmanufaktur umzuwandeln, in der Wiesen voller Kräuter, Obstbäume sehr groß und Rosen essbar sind.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 11.6.2012

Zwei Hektar Streuobstwiese und sieben Hektar Wald gehören zum Anwesen. Die 80 bis 100 Jahre alten Maschanzker, Krumstiel oder Holzapfelbäume werden nicht mit der chemischen Keule malträtiert: "Die werden nicht gespritzt, sie sind so robust. Einmal im Jahr werden sie zurückgeschnitten und gepflegt, damit sie frisch antreiben können.“ Das Holz für die Hackschnitzelanlage und den Holzfeuerofen kommt aus dem eigenen Wald.

Wildkräuter von vor der Haustüre

Auch das, was Dagmar Högler für ihre Produkte an Würzmittel braucht, wächst oft buchstäblich vor der Haustür: „Wir sammeln die Wildkräuter für das Pesto, Salz oder für den Senf auf den Wiesen. Wir sammeln Giersch, Gundelrebe, Odermennig, Wilde Möhre, Schafgarbe, Pimpinelle, je nachdem, was es gibt, wird dort gesammelt.“

Die Seele des Hauses ist seine Frau Dagmar, so Alois Högler, aber auch die drei Kinder haben sich dem Bio-Gedanken verschrieben: Ein Sohn besucht die Bioschule Alt-Grottenhof, der zweite hat den Betrieb im Ausland bekannt gemacht, und die Tochter ist für das Design der Produktverpackungen verantwortlich.

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