Unterricht im Freien - Schüler lernen mit Bienen

In Gleisdorf hat die Gemeinde dem Imkerverein einen Platz für zahlreiche Bienenstöcke zur Verfügung gestellt - sie sollen auch dazu dienen, dass die Kinder der nahe gelegenen Schulen in Kontakt mit Bienen kommen und so für das Leben lernen.

Schule unter freiem Himmel und vor allem praxisnahe - das ist das Ziel von Hannes Bischof, Obstbauer und Obmann des Imkervereins Gleisdorf. Er erklärt etwa den Schülern der 2c-Klasse der Neuen Mittelschule (NMS) Gleisdorf, warum Bienen so wichtig sind: „Wenn man daheim einen Kirchbaum hat, und die Bienen kommen zu Besuch, fliegen sie von einer Blüte zur anderen, und so wird jede Blüte bestäubt.“

Ein Wandertag mit Mehrwert ist für Daniela Stolz, den Klassenvorstand der 2c, die ideale Ergänzung zum Biologieunterricht: „Meine Klasse ist besonders praxisbezogen. Das heißt, sie braucht zur Theorie auch immer einen Praxisteil, damit sie auch immer etwas Greifbares hat. Sie waren hier wirklich sehr interessiert und begeistert, diese Thematik einmal von einer anderen Seite kennenlernen durften.“

Bienenunterricht in Gleisdorf

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Unterricht der anderen Art

Für die Burschen und Mädchen ist so ein Ausflug ein ganz besonderer Unterrichtstag: „Wir haben gelernt, wie groß Bienen sind und dass sie in einem Volk zusammenleben“, schildert ein Mädchen. Daraufhin ein Bub: „Wir haben vieles über die Arbeiterinnen und wie lange sie leben erfahren, über die Königin und ihren Nachwuchs und auch die Drohnen.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 15.5.2015

Grundsätzlich ist Abstand halten angesagt, da einige der Schüler auf Bienen allergisch reagieren - doch Imker Hannes Bischof hat vorgesorgt. "Wir können natürlich nie ausschließen, dass jemand gestochen wird, aber wir haben uns mit Schleiern geschützt, damit nichts im Gesicht passiert. Aber es gibt auch Bereiche, wo sich nicht viele Bienen aufhalten. Die Kinder sind sehr interessiert. Ein Highlight war, als die Kinder ihre Finger in eine Wabe ohne Bienen stecken und frischen Gleisdorfer Blütenhonig kosten durften.

Bienenunterricht in Gleisdorf

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Immer mehr junge Imker

Das Interesse kommt aber nicht von ungefähr, sagt Hannes Bischof, der selbst 120 Bienenvölker sein Eigen nennt: „Als ich das erste Mal im Verein war, dachte ich mir, ich bin der Jüngste - viele Mitglieder waren zwischen 60 und 80 Jahre alt, was natürlich auch super ist. Das hat sich in den letzten Jahren ein wenig geändert: Jetzt gibt es auch viele Junge, die an Bienen interessiert sind, die Bienen fliegen sehen wollen und denen es gar nicht so um den Honig geht, sondern mehr um den Beitrag für die Natur.“

Bienenunterricht in Gleisdorf

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Für einige ist es Spaß am Unterricht pur, wie eine andere Klasse der neuen Mittelschule Gleisdorf beweist. Bischof erzählt: „Wir haben ein weiteres Projekt laufen, bei dem Schüler Bienenstöcke bemalt haben, und da kommen jetzt Bienen hinein, und ein neuer Platz wird besiedelt. Dieser Honig wird bestimmt besonders gut schmecken!“

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