Bienen auf dem Stundenplan

Ein ganz besonders Unterrichtsfach gibt es am BG/BRG Leibnitz - dort steht tatsächlich Bienenkunde auf dem Stundenplan. Die Schüler und ihr Lehrer imkern mit Erfolg, aus ihren Bienenstöcken kommt nicht nur Honig allein.

Biologielehrer und Imker Gustav Oberdorfer kontrolliert am BG/BRG Leibnitz gemeinsam mit zwölf Schülern die acht Schulbienenstöcke am Fuße des Seggaubergs.

Gute Ausbeute

Schüler und Lehrer sind mit der bisherigen Ausbeute mehr als zufrieden: „Man erkennt, ob Bienen Honig bringen oder nicht, wenn sie das Flugloch beim Landes verfahlen. Wenn die Hälfte das Flugloch verfehlt und im Gras landet, weil sie so schwer sind, dann weiß man, dass sie viel gesammelt haben. Dann müssen sie kurz verschnaufen und fliegen dann in den Stock“, so Oberdorfer.

Der Trick mit dem Nelkenöl

Seit zehn Jahren unterrichtet Gustav Oberdorfer Bienenkunde am Leibnitzer Gymnasium, und er verrät den Schülern auch so manchen Imker-Insider-Trick: „Man kann einen Klassen Schmäh machen. Bienen mögen kein Nelkenöl. Wenn man die Handschuhe mit Nelkenöl einreibt, dann kann man so tun, als habe man besondere Fähigkeiten. Man kann zu den Zuschauern sagen, man vertreibt die Bienen, aber dabei wissen die Zuschauer nicht, dass die Handschuhe stinken.“

Die "Bienenklasse"

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„Wichtig, dass man Bienen erhält“

Der Bienenkunde-Kurs am BG/BRG Leibnitz umfasst zwei Wochenstunden, kann in der 6. Klasse gewählt werden und fließt letztendlich auch ins Gesamtpaket Matura mit ein. „Ich habe schon vor, Bienenstöcke zu haben, denn ich finde es sehr wichtig, dass man Bienen erhält, weil das sehr wichtig ist für die Natur. Wenn es keine Bienen mehr gibt, dann gibt es auch uns nicht mehr“, so Schülerin Sabrina. Lorenz ist Schüler und hat bereits zwei Bienenstöcke: „Das Besondere ist, dass meine Bienenstöcke mitten in der Stadt - direkt in Leibnitz - stehen. Die Nachbarn sind relativ begeistert, sie stehen den Bienen positiv gegenüber.“

Sendungshinweis:

"Guten Morgen Steiermark, 29.5.2015

Von Met bis Lippenstift

Wie alle Imker wollen auch die Schülerinnen und Schüler des Leibnitzer Bienenkundekurses Honig gewinnen. Und das tun sie mit Erfolg: Beim Elternsprechtag haben sie ihre letzten Vorräte verkauft und einen Reingewinn von mehr als 800 Euro für die Klassenkassa erzielt. Daneben basteln sie Wachskerzen, Lippenstifte und produzieren Honigwein. „Wir haben Met angesetzt. Wir schicken ihn immer wieder ein zur Verkostung, manchmal geht’s gut, manchmal weniger gut. Ein Imker hat einmal gesagt, ab 2.000 Liter wird das Zeug erst gut. Mit diesen Mengen können wir nicht arbeiten, wir arbeiten mit 20 bis 25 Liter-Gefäßen. Die Schüler sind alle schon 16, kosten dürfen sie schon“, so Oberdorfer.

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