Steinerne Krieger aus China erobern Graz
Qin Shi Huangdi, der erste Kaiser von China, ließ sich zu Lebzeiten - 246 bis 210 v. Chr. - eine Nekropolis errichten: ein Mausoleum mit unterirdischem Palast, das seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Etwa 720.000 Menschen hatten mehr als 36 Jahre daran gearbeitet. Herzstück dieser Totenstadt ist die Terrakotta-Armee, die aus mehr als 8.000 lebensgroßen Statuen besteht.

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300 Statuten originalgetreu nachgebaut
Für die Ausstellung „Die Terrakotta Armee und der erste Kaiser von China“ am Messegelände wurden rund 300 dieser Statuen originalgetreu nachgebildet: „Alle Objekte der Ausstellung wurden von Künstlern aus dem Umland der Nekropolis gefertigt, die mit denselben Materialen, demselben Lehm arbeiten, der vor Tausenden Jahren zur Herstellung der Originale verwendet wurde“, erklärt Kurator Mario Iacampo.
Zwei Jahre Planung
Zwei Jahre dauerte es, um den ersten Kaiser und seine Armee zum Leben zu erwecken. Iacampo und sein Team verbrachten einen Monat in China und koordinierten die Umsetzung der Ausstellung. Zahlreiche Gespräche mit Künstlern, Museumsdirektoren und jenem Landarbeiter, der die originale Armee im Jahr 1974 entdeckte, ergaben, „welche Fundobjekte wir nachbilden wollen, wie das Konzept für die Ausstellung und die Nacherzählung der Historie aussehen soll“, erinnert sich der Kurator.
Mit neun Sattelschleppern nach Graz gebracht
Schließlich transportierten neun Sattelschlepper die 300 Statuen nach Graz: „Die Exponate in der Schau zeichnen ein sehr getreues Bild der Geschichte des Königs und seiner Terrakotta-Armee“, so Iacampo. Auf 1.800 Quadratmetern wurden acht Ausstellungsräume konzipiert, die sich dem Leben und Sterben des ersten Kaisers von China, seiner Terrakotta-Armee und deren Herstellung widmen.

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„Der Tag in der Steiermark“, 29.9.2015
„Das hier zu haben ist wunderschön und schwer beeindruckend. Ich glaube, man muss einfach neben den Exponaten die Geschichte erfahren, um zu sehen, um welche Ausmaße es geht und was damals schon Großartiges geleistet wurde“, schwärmt Messevorstand Armin Egger, der auch die Ausgrabungsstätte der Terrakotta-Armee im zentralchinesischen Xi’an, die sich auf 56 Quadratkilometer erstreckt, bereits selbst bereiste.
Besucher können noch bis Ende des Jahres einen kulturhistorischen Blick auf „Die Terrakotta-Armee und den ersten Kaiser von China“ werfen - zu sehen in der Halle A am Grazer Messegelände - danach reisen die Krieger und ihr Kaiser weiter nach Kapstadt in Südafrika.