Über den Tod und das Sterben

Der Tod und das Sterben sind Teil unseres Lebens, meint Katharina Schmidt. Die Wiener Journalistin hat ein Buch darüber geschrieben: „Eine sonderbare Stille. Warum der Tod ins Leben gehört“.

In den Tagen rund um Ostern werden wir auch oft mit dem Sterben konfrontiert - Gedanken, die wir meist zur Seite schieben. Genau das sollten wir nicht, auch für unser eigenes Seelenheil, denn der Tod und das Sterben seien Teil unseres Lebens, meint die Journalistin Katharina Schmidt.

Enttabuisierung gefordert

Katharina Schmidt sagt, der Tod gehöre ins Leben, der Tod und das Sterben müssten wieder enttabuisiert werden. Schmidt wurde schon sehr jung mit dem Tod konfrontiert: Sie war 27, als ihr Vater starb - nach vier Wochen auf der Herzintensivstation im künstlichen Tiefschlaf.

"Eine sonderbare Stille"

Brandstätter Verlag

Buchtipp:

„Eine sonderbare Stille. Warum der Tod ins Leben gehört“ von Katharina Schmidt (ISBN: 9783850339650) ist im Brandstätter Verlag erschienen und kostet 22,50 Euro

Angst nehmen

Diese Erfahrungen rund um den Tod ihres Vaters und das Wissen um seine Angst vor dem Sterben haben die Journalistin bewogen, dieses Buch zu schreiben - denn die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und mit dem Tod als Teil des Lebens nimmt uns ein wenig die Angst davor, ist sie überzeugt.

Hospiz und Sterbehilfe

Schmidt hat in Palliativeinrichtungen mit unheilbar Kranken, deren Angehörigen, mit Ärzten und Pflegerinnen gesprochen, die hat sich die Geschichte der Hospiz-Bewegung angeschaut, und sie setzt sich mit der Diskussion um die Sterbehilfe auseinander.

Was es zum Beispiel für Angehörige bedeuten kann, wenn der nahe Tod verleugnet wird, beschreibt Schmidt am Beispiel zweier Jugendlicher, deren Vater nach jahrelangem, schmerzhaftem Kampf an Krebs stirbt. Er wollte nie über seine Krankheit sprechen und hat den Tod bis zum Schluss nicht akzeptiert - wohl, weil durch dieses Wegschauen für ihn sein Leiden besser zu ertragen gewesen sei, mutmaßen die Kinder heute. Für sie selbst wurde die Trauerarbeit dadurch aber viel schwieriger, und sie leiden auch Jahre später noch immer an den vielen unausgesprochenen Dingen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 20.3.2016

Immer wieder zitiert Katharina Schmidt die englische Ärztin Cicely Saunders, die als eine der Begründerinnen der Hospizbewegung gilt - zum Beispiel mit diesem Satz: „Es ist nicht das Schlimmste für einen Menschen festzustellen, dass er gelebt hat und jetzt sterben muss; das Schlimmste ist festzustellen, dass man nicht gelebt hat und jetzt sterben muss.“

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