„Trost und Entsetzen“ bei Weizer PfingstART

Gemeinsam mit Künstlern wie Malern, Musikern und Autoren setzt sich die PfingstART auch dieses Jahr wieder mit Themen im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Religion auseinander. „Trost und Entsetzen“ sind Motivvorlage.

Seit vielen Jahren organisiert die Weizer Pfingstvision eine Reihe von Veranstaltungen, die sich mit der Rolle des Glaubens in unserer Gesellschaft auseinandersetzt. Sozusagen als „Festival im Festival“ findet sich in dieser Reihe auch die „Pfingst-ART“ wieder, die mit künstlerischen Mitteln arbeitet.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 2.5.2017

Referat über Menschenhandel

Heuer findet die Weizer „PfingstART“ bereits zum 15. Mal statt, und wieder hat Festival-Leiter Walter Kratner renommierte Gäste nach Weiz geladen, die sich jeden Montag im Mai einem aktuellen Thema widmen.

Pfingstart

PfingstART/Edith Hornig

Edith Temmel übermalte anatomische Zeichnungen von NS-Opfern

Am 8. Mai etwa wird im Hannes Schwarz-Saal in Weiz die ehemalige Frauenministerin und nunmehrige OSZE-Sonderbeauftrage Helga Konrad über das brisante Thema Frauen-, Flucht- und Menschenhandel referieren, erzählt PfingstART-Organisator Walter Kratner: „Es ist, glaube ich, ein sehr brisantes Thema, etwas weniger beachtet und wenn nur, dann von der Boulevardpresse. Wenn man allerdings bedenkt, wie diese Fluchtbewegung an Ausmaß gewinnt, so sieht man auch - vom Organhandel, Frauenhandel, illegalen Kinderadoptionen -, wie schwerwiegend dieses Thema ist.“

Preisgekrönte Literatur am Weizberg

Am 15. Mai sind im Kulturkeller am Weizberg zwei Literatinnen zu Gast, nämlich Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap und Dichterin Elke Laznia: „Die Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap hat natürlich mit ‚Engel des Vergessens‘ ein Werk geschrieben, das sehr gut die Geschichte von Folter, von Verschleppung, Partisanenkampf, aber auch von dieser Nachkriegszeit beschreibt und ich möchte fast sagen, dass das Echo aus dieser Zeit in der Poesie von Elke Laznia nachhallt.“

Pfingstart

PfingstART/Maret Amtmann

Auch die Module der Grazer Künstlerin Meret Amtmann bespielen das Festival

Übermalter Anatomie-Atlas aus 1943

Künstlerin Edith Temmel wird ein zeitgeschichtlich-kritisches Werk für PfingsART beisteuern, in dem sie Bilder aus einem Anatomie-Atlas übermalt, dem sogenannten „Pernkopf-Atlas“, der eine dunkle Entstehungsgeschichte hat: „Mit diesem Atlas, der 1943 erstellt wurde und sozusagen anatomische Zeichnungen beinhaltet von KZ-Opfern, die vollkommen anonym geblieben sind, versucht Edith Temmel, in einer Übermalungsarbeit sozusagen, diesen Opfern wieder eine Persönlichkeit, eine Lebendigkeit zu geben.“

Pfingstart

PfingstART/Jenner_Mori

Das Duo Jenner und Mori gastiert im Zuge des Festivals in der Taborkirche

Konzert in der Barockkirche

Mit zwei Konzerten wird das diesjährige „PfingsArt“-Festival ausklingen. Am 22. Mai gastiert in der barocken Taborkirche das Duo Jenner und Mori, deren Violin-Akkordeon-Spiel mit dem Austrian World Music Award ausgezeichnet wurde. Eine Woche später ist am selben Ort das Duo Hands & Bits zu erleben, die Musik von Johann Sebastian Bach und Arvo Pärt mit zarter elektronischer Erweiterung erklingen lassen.

Für die gesamte Dauer des „MontagsFestivals“ bespielt die junge Grazer Künstlerin Meret Amtmann mit architektonischen Modulen und Modellen den Eingangsbereich der Wallfahrtskirche am Weizberg.

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