Ein steirischer Klassiker auf vier Rädern

Ein steirischer Klassiker auf vier Rädern feiert Geburtstag: das Puch-Schammerl. Vor 60 Jahren wurde der erste Puch 500 aus Graz-Thondorf präsentiert. Damals als „Auto für alle“ beworben, genießt das „Puch-Schammerl“ heute Kultstatus.

Karg wie eine Mönchszelle, flott wie ein Wiesel, dabei genügsam und verlässlich: Das ist das Puch-Schammerl. Und der Puch-Zwerg ist noch etwas - fahrende Erinnerung: „Wir sind zu fünft samt Gepäck bis nach Sizilien runter gefahren. Das war damals normal, da waren wir froh, dass wir etwas gehabt haben, womit wir fahren können. Puch ist Kulturgeschichte, Puch ist Kultur der Steiermark“, sagt Karlheinz Rathkolb, Leiter des Grazer Puch-Museums.

Puch 500

Puchmuseum

Vor 60 Jahren lief in Graz-Thondorf der erste Puch 500 vom Band

Die steirische „Rennsemmel“

Zwischen 1957 und 1975 wurden in Graz-Thondorf rund 60.000 Stück produziert: „Die Karosserie ist von Fiat, Fahrgestell, Motor ist Puch, und Fiat war ja sehr böse, weil Puch immer gewonnen hat und Fiat nie gewonnen hat - der Puch 500 ist wirklich als ‚Rennsemmel‘ zu bezeichnen“, so Rathkolb.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 29.9.2017

Auf den Rennstrecken der Welt fuhr die steirische Rennsemmel ihren Konkurrenten um die Ohren, auf den Bergstraßen Österreichs im Familienbetrieb war sie aber auch ein Fahrvergnügen: „Er ist klein, er ist putzig, er ist lustig zu fahren, er macht verhältnismäßig viel mit in der Kurve. Wenn man will, kann man ihn schon auch sehr schnell fahren - er kann schon weit über 200 km/h schnell sein.“

Puch 500

ORF

„Man kann ja noch alles selbst machen“

Rund 15.000 kleine Flitzer gibt es noch in Österreich, von einer eingeschworenen Fangemeinde gefahren und gepflegt: „Man kann ja noch alles selbst machen, das geht einfach mit der Hand, im alten Stil“, sagt Rathkolb.

Puch 500

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Karlheinz Rathkolb und die „Renn-Semmel“ von Martin Fuhrmann

Freude, die ansteckt

Das gilt auch für Martin Fuhrmann und seinen pastelltürkisfarbenen Puch 500. Der Deutsche demonstriert, was wahre Liebhaberei ist: „Allein das Gesicht hat etwas äußerst Liebliches, etwas Freundliches, etwas Aufgeschlossenes, etwas Offenes an sich, und wenn ich mit diesem Auto unterwegs bin, dann hab ich immer das Gefühl, nicht nur ich mache mir Freude, sondern ich bereite die Hälfte der Freude allen, die am Straßenrand stehen.“ Freude, die, sagen die beiden Puch-Enthusiasten, auch die jüngere Generation langsam anzustecken scheint.

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