Diagonale: Starke Frauen und neue Männlichkeit

Das österreichische Filmfestival Diagonale steht heuer im Zeichen von „starken Frauen, neuen Männlichkeiten und üblen Typen“. Insgesamt werden an sechs Festivaltagen 167 Filme und Videos in 142 Vorstellungen gezeigt.

Veranstaltungshinweis:

Die Diagonale 2018 findet bis 18. März in Graz statt.

Bis Sonntag bietet die Diagonale wieder eine Fülle von Spiel-, Dokumentar-, Kurz- und Experimentalfilmen, wobei die Programmgestaltung „ein Manövrieren durch die Möglichkeiten“ war, so Intendant Peter Schernhuber. Das Festival biete die Möglichkeit, „viele individuelle Positionen zu betrachten, aber auch einiges wieder zu entdecken“.

Diagonale allgemein

Diagonale/Miriam Raneburger

Mit starken Frauen setzen sich unter anderem der Spielfilm „L’Animale“ von Katharina Mückstein sowie der Dokumentarfilm „Gwendolyn“ auseinander. „L’Animale“ zeigt die Identitätsfindung der jungen Protagonistin, die sich in kein Korsett aus vorgefertigten Rollen pressen lässt.

"L'Animale"

Diagonale/NGF / La Banda

„L’Animale“

In „Gwendolyn“ spürt Regisseurin Ruth Kaaserer der Geschichte einer gewichthebenden Anthropologin nach, die gegen ihre Krankheit kämpft.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 13.3.2018

„Cops“ nennt sich die Arbeit von Istvan aka Stefan A. Lukacs, die unterschiedliche Polizisten und ihre Aufgaben in den Mittelpunkt stellt. „Zauberer“, ein Spielfilm von Sebastian Brauneis, ist ein „kompromissloser Episodenfilm“, so Intendant Sebastian Höglinger, während man „Zerschlag mein Herz“ von Alexandra Makarova als „knallbunte Kitschoper im Romamilieu“ sehen könnte. Eine berührende Dokumentation steht mit „Bruder Jakob, schläfst du noch?“ von Stefan Bohun auf dem Programm, in der vier Brüder sich den Selbstmord des fünften erklären wollen.

Ein Blick in die Provinz

Neben dem Wettbewerb gibt es auch das historische Special „Kein schöner Land“, das einen Blick in die Provinz wirft.

"Erdbeerland"

Diagonale/ Florian Pochlatko / Sammlung Österreichisches Filmmuseum

„Erdbeerland“

Zum Rahmenprogramm gehören auch die Reihen „Zum Kollektiv: Filmladen“, in der die Verleihinstitution näher beleuchtet wird, außerdem „In Reverenz“, wo mit einer Ausstellung und Dokumentationen ein Bogen gespannt wird zwischen den einzelnen Schienen.

Shirin Neshat erwartet

Shirin Neshat, bekannt für ihre Film- und Fotoarbeiten - mehr dazu in Shirin Neshats mystische Bilder in Graz -, aber auch für ihr Regiedebüt im Vorjahr bei den Salzburger Festspielen, soll selbst zur Diagonale kommen und ihren Spielfilm „Looking for Ohm Kuthum“ als Österreichpremiere zeigen.

"Looking for Oum Kulthum"

Diagonale/Filmladen Filmverleih

Eröffnung mit „Murer“

Die Diagonale eröffnet heuer mit dem Film „Murer - Anatomie eines Prozesses“. Regisseur Christian Frosch beleuchtet dabei die Gerichtsverhandlung gegen Franz Murer, der 1963 wegen schwerer Kriegsverbrechen vor Gericht stand - mehr dazu in Diagonale eröffnet mit „Murer“.

"Murer – Anatomie eines Prozesses"

Prisma Film/Ricardo Vaz Palma

„Murer“

Schauspielerpreis geht an Ingrid Burkhard

Gleich im Rahmen der Eröffnung in der Helmut-List-Halle wird Ingrid Burkhard mit dem Schauspielpreis ausgezeichnet - mehr dazu in Ingrid Burkhard erhält Großen Schauspielpreis (7.2.2018).

167 Filme in sechs Tagen

Insgesamt werden an sechs Festivaltagen 167 Filme und Videos in 142 Vorstellungen gezeigt. Für den Wettbewerb wurden aus rund 500 Einreichungen 103 Filme ausgesucht.

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