Störche brechen frühzeitig in den Süden auf
Sendungshinweis:
„Guten Morgen Steiermark“, 22.8.2018
Drei Jungstörche klappern in den nächsten Tagen noch in der Storchenstation in Tillmitsch im Bezirk Leibnitz. Sie haben sich bei ihren ersten Flugversuchen verletzt und müssen vor ihrer weiten Reise noch zu Kräften kommen. Die restlichen zwölf Wanderstörche sind schon vor ein paar Tagen losgeflogen - so früh wie noch nie, betont Storchenexperte Helmut Rosenthaler.
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Die Vögel hätten sich Störchen angeschlossen, die bereits jetzt aus Richtung Norden kommen: „Sie kommen von Deutschland. Es sind schon viele Störche über der Station gekreist, wobei dann unsere Störche mitgezogen sind“, erklärt Rosenthaler.
„300 Kilometer fliegt ein Storch locker durch“
Grund dafür sei laut dem Experten der Klimawandel. Dieser beeinflusse Luftströmungen, die Thermik, die Störche zum Fliegen brauchen: „Der Storch ist ein Gleiter. Er braucht eine gewisse Höhe und fliegt dann gewisse Weiten - 300 Kilometer fliegt ein Storch locker in einem Zug durch. Und das gibt’s dann später nicht mehr. Die Thermik ist jetzt vorhanden und das nützen auch die Störche“, so Rosenthaler.
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Wird es jedoch noch wärmer, könnten die Störche den richtigen Zeitpunkt für den Abflug verpassen. Und dann, wenn es plötzlich kalt wird, aufgrund der fehlenden Thermik in der Steiermark stranden.
Bestand seit Jahren relativ unverändert
Neben dem Klimawandel verändere auch die Landwirtschaft den Lebensraum der Störche, erklärt Rosenthaler. Es würden schlichtweg die Wiesen fehlen - vor allem im südlichen Raum gebe es dadurch weniger Futter für die Vögel: „Das ist der Mais, der da angebaut wird - wir haben da keine Wiesen mehr. Die gibt’s in der Obersteiermark noch durch die Milchbauern. Wir sind sehr froh, dass die Störche dort noch einen Lebensraum finden. Es wird dort oben auch wieder ein bisschen früher Winter als bei uns. Sie ziehen dort also auch ein bisschen früher weg.“
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Generell dürften sich die Störche in der Steiermark jedoch wohlfühlen: Der Bestand von 300 Tieren sei seit Jahren relativ unverändert, so der Storchenexperte.