Vom Biedermeierfest bis zur Schneckenzucht

Gemütliche Wander- und Radwege, Jugendstilvillen, kulinarische Erlebnisse, Kunst und Kultur – Bad Gleichenberg hat viel zu bieten. Entdecker finden von einer Schneckenfarm bis hin zum Kur-Museum zahlreiche sehenswerte Plätze.

Die Tourismusregion Bad Gleichenberg besteht aus den Gemeinden Kapfenstein, Straden, Gnas, St. Peter am Ottersbach und Bad Gleichenberg: „Es ist eine sanfthügelige Naturlandschaft, die alles zu bieten hat, um dem Wanderer und Radfahrer ein tolles Erlebnis in der Landschaft zu liefern, das auch kulinarisch begleitet ist“, beschreibt Thomas Gussmagg vom Tourismusverband.

Biedermeierfest mit Holzspielesammlung

"Es ist bei uns immer ein bisschen wärmer als anderswo. Außerdem scheint bei uns immer ein bisschen länger die Sonne“, ergänzt Verena Böheim vom Kurhaus Bad Gleichenberg. Damit sei die Region ideal für Wanderer, Radfahrer und alle, die Erholung und Entspannung suchen.

Biedermeierfest

TVB Region Bad Gleichenberg / Fotograf Werner Krug

Das Biedermeierfest lockt jährlich zahlreiche Gäste in die Region

Ein besonderer Höhepunkt des Jahres ist das traditionelle Biedermeierfest, das heuer am 16. Juni stattfinden wird. „Wir werden wieder mehr als 25 Gruppen mit 400 Akteuren haben – allesamt in Kostümen. Fünf Marschmusikformationen werden das musikalisch begleiten, dazu kann man den ganzen Tag Kulinarik und echtes Handwerk erleben. Für die Kinder gibt es historisches Holzspielzeug. Auch die größte Holzspielesammlung Europas wird bei uns zu Gast sein“, so Gussmagg.

Die Krippe wächst und wächst

Auch für Abenteurer gibt es zahlreiche Angebote in der Region: Der Styrassic Park bekommt wieder Dinosaurier-Nachwuchs, das Freilichtmuseum in Trautmannsdorf, das Schloss Kapfenstein, die Ottersbachmühle, der historische Rundweg im Kurort Bad Gleichenberg und der Kurpark sprechen verschiedene Interessensgruppen an.

Styrassic Park

Styrassic Park

Der Styrassic Park entführt in die Zeit der Dinosaurier und Mammuts

In der Adventzeit wird der Kurpark in Bad Gleichenberg von 24 überlebensgroßen Krippenfiguren geziert. Erschaffen wurden sie von Bildhauer Thomas Rauch aus Steinbach: „Vor allem große Skulpturen mache ich gerne. Das stellt gleich einmal etwas dar und ist für die Leute vielleicht auch etwas zugänglicher. Hauptsächlich verwende ich Lindenholz, weil es weich und sehr astfrei ist – damit hat es kaum eine Maserung und diese lenkt ja immer von der Form ab.“

Sendungshinweis:

„Frühlingserwachen“, 8.3.2019

Jeden Freitag im März ist Radio Steiermark von 12.00 bis 15.00 Uhr in einer anderen Region der Steiermark unterwegs.

Die Kur begann mit Kuhgeruch

Der Kurort Bad Gleichenberg wurde 1834 vom damaligen Statthalter der Steiermark, Graf Wickenburg, gegründet – auf die Spuren dieser Geschichte kann man sich im Curmuseum begeben. Ria Mang hat hier zahlreiche Exponate zusammengetragen und weiß sehr viele Geschichten zu erzählen: „Der untere Teil des Gebäudes war Kuhstall, und darüber waren die Zimmer. Von den Zimmern aus hat man Löcher gebohrt, und der Tuberkulose-Patient musste diese würzige Kuhstallluft in der Nacht einatmen. Das war damals die wirksame Behandlungsmethode.“ Dazu gab es noch warme Kuh- und Ziegenmilch, die direkt in den Trinkhallen gemolken wurde und über den Tag verteilt getrunken werden musste.

Die Bio-Schnecke als Fastenspeise

Besonders stolz ist man in der Region auf gleich zwei Haubenköche mit je drei Hauben: Richard Rauch beim SteiraWirt in Trautmannsdorf und Harald Irka in der Saziani Stubn in Straden. In der Region werden aber auch Schnecken gezüchtet: „Das ‚Gehege‘ ist ein ehemaliger Acker. Es ist eine Bio-Wiesenfläche, die mit wildem Rettich und wilden Möhren und Raps bepflanzt wird. Das ist eine relativ gute Nahrung für die Schnecke. Sonst braucht sie nur etwas Futterkalk für das Häuschen. Dann hat sie alles, was sie braucht“, schildert Klaus Monschein.

Auf seinem Bio-Weinhof in Straden werden die Schnecken in Vollmondnächten auch für Gäste zubereitet. „Der Irrglaube ist immer, dass die Schnecke schleimig ist. Das ist aber überhaupt nicht der Fall. Es ist eher wie ein ganz zartes Kalbfleisch.“ Schnecken gehen übrigens auch als Fastenspeise durch – für die Kirche gelten sie weder als Fleisch noch als Fisch, erzählt Klaus Monschein mit einem leichten Augenzwinkern.

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