100 Jahre steirische Popmusik

Was verbindet die Kernbuam mit der EAV, Alexander Giradi mit Opus? Sie sind steirische „Popstars“ aus dem 20. Jahrhundert. Das Museum für Geschichte lädt seine Besucher zu einem Streifzug durch die steirische Musikgeschichte.

Kopfhörer gehören zur Grundausstattung für einen Besuch der Ausstellung „Pop 1900 - 2000“ im Grazer Museum für Geschichte, denn der Rundgang durch 100 Jahre Populäre Musik erfolgt zu großen Teilen auf akustischem Weg: Durch Fotos, Video- und Filmeinspielungen, Musikapparaten und eben Tonbeispielen entsteht ein lebendiges Bild eines Jahrhunderts.

Ausstellungstipp:

Die Ausstellung „Pop 1900 - 2000. Populäre Musik in der Steiermark“ ist bis 26. Jänner 2020 im Museum für Geschichte des Universalmuseum Joanneum zu sehen.

„Zeit abseits von Gewalt zeigen“

„Wir wollten zeigen, dass diese Zeit auch jenseits der Gewaltgeschichte verhandelt gehört“, erklärt Museumschefin Bettina Habsburg-Lothringen. Ziel sei es, sich „eine Zeit über ihre Sounds und ihre Texte zu erschließen“.

Dazu wurden die Objekte chronologisch geordnet und bieten so einen übersichtlichen Rundgang. Den Beginn machen Tonwalze und Schellackplatte: „Sobald die Wachswalze da war, gab es auch Popstars“, betont Karl Wratschko, der gemeinsam mit Maria Froihofer und David Reumüller die Schau kuratiert hat.

Steirische Künstler wie Alexander Girardi nahmen ihre Musik auf - damals vorwiegend Operettenschlager, Volkslieder, Walzer oder Jodler. Bald gab es auch so etwas wie Musikvideos in Form von sogenannten Tonbildern, bei denen die Sänger vor der Kamera synchron zu einer Schellackplatte sangen.

Foto, Film und Interviews

Die Ausstellung spannt einen weiten Bogen von diesen Anfängen über die 20er-Jahre mit den Grammofonen, dem Aufkommen und teilweisen Verdammen des Jazz bis zur „Lärmrevolution“ der 60er-Jahre mit Beatmusik und E-Gitarren. In den 70er-Jahren stand das Produzieren von Tonträgern im Mittelpunkt, es gab erste Demobänder der EAV und von Opus. Die 80er-Bandszene in der Steiermark wird ebenfalls beleuchtet: So zeigt die Ausstellung, dass auch Frauen verstärkt als musikalische Protagonistinnen in Erscheinung traten.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 14.3.2019

Die Ausstellung soll steirische Zeit- und Mediengeschichte und Alltagskultur verbinden. Wenn auch der Fokus auf den Hörbeispielen liegt, gibt es doch auch jede Menge Fotos, gefilmte Interviews und medientechnische Geräte, die eine abwechslungsreiche Annäherung an das Thema ermöglichen. Jeder Besucher kann sich mit seinen eigenen oder geborgten Kopfhörern bei den einzelnen Stationen einklinken und die dazugehörige Musik hören.

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