Für uns! Die Freiwilligen der Steiermark

Freiwilliges Engagement leistet einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der erste Freiwilligenbericht zeigt umfassend auf, welchen Facettenreichtum dieses Engagement entfaltet und welche wichtige gesellschaftliche Bedeutung ihm zukommt.

Fingerherz

APA/EPA/Janos Marjai

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Mit dem "Bericht zum freiwilligen Engagement in Österreich“ wurde eine wissenschaftliche Grundlage für die Freiwilligenpolitik in Österreich geschaffen. Er macht deutlich, dass ein hohes Maß an bezahlter Beschäftigung und sozialer Sicherheit die beste Voraussetzung für freiwillige Betätigung schafft; er untersucht aber ebenso die Hindernisse für die Beteiligung: Der aktuelle Freiwilligenbericht als pdf zum Nachlesen (Sozialministerium)

Die Hauptergebnisse des Berichts in Kürze:

  • 46 Prozent der Bevölkerung leisten formelle oder informelle Freiwilligenarbeit. Dabei handelt es sich um unbezahlte Tätigkeiten in Organisationen bzw. Vereinen oder im Rahmen der Nachbarschaftshilfe. 28 Prozent arbeiten ehrenamtlich in Einrichtungen mit; 31 Prozent engagieren sich in der Nachbarschaftshilfe. 13 Prozent sind in beiden Sektoren der Freiwilligenarbeit aktiv.
  • Hochgerechnet verrichten rund 3,3 Millionen Menschen in Österreich in irgendeiner Form Freiwilligenarbeit außerhalb des eigenen Haushaltes. In Organisationen und Vereinen arbeiten rund zwei Millionen Menschen unbezahlt mit; im informellen Bereich bzw. in der Nachbarschaftshilfe beläuft sich die Anzahl auf rund 2,2 Millionen.
  • Gegenüber der vorangegangenen Großerhebung durch die Statistik Austria im Jahr 2006 hat sich der Anteil der in der informellen Freiwilligenarbeit Tätigen um vier Prozentpunkte erhöht. Im formellen Sektor ist die Beteiligungsquote in etwa gleich geblieben. Da in diesem Zeitraum auch ein Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen war, leisten aktuell um rund 300.000 Menschen mehr Freiwilligenarbeit als dies vor sechs Jahren der Fall war.
  • Während sich der Anteil der Frauen und Männer bei der Nachbarschaftshilfe annähernd deckt, sind im formellen Bereich insgesamt gesehen mehr Männer als Frauen im Einsatz (56 Prozent vs. 44 Prozent). Das Geschlechterverhältnis weicht bei einigen Tätigkeitsfeldern stark voneinander ab: Männer sind vor allem in Sportvereinen und im Katastrophen- und Rettungsdienst (z.B. freiwillige Feuerwehr) deutlich in der Überzahl, Frauen insbesondere im Sozial-, im Bildungs- und im kirchlichen Bereich.
  • Zwei Drittel der Personen, die eine formelle oder informelle Freiwilligenarbeit leisten, sind berufstätig.
  • Die Beteiligungsquote vor allem an der formellen bzw. ehrenamtlichen Freiwilligenarbeit hängt stark von der formalen Schulbildung ab. Mit steigendem Bildungsniveau nimmt auch der Anteil derer zu, die in Organisationen bzw. Vereinen ehrenamtlich aktiv sind.
  • Personen mit Zuwanderungshintergrund engagieren sich zu überdurchschnittlichen Anteilen informell, also im Rahmen der Nachbarschaftshilfe (39 Prozent), während ihre Beteiligungsquote bei der formellen Freiwilligenarbeit mit 22 Prozent deutlich unter dem Gesamtschnitt liegt.
  • Die Mehrzahl der in der formellen und informellen Freiwilligenarbeit Tätigen engagiert sich regelmäßig. Der Zeitaufwand für die formelle Freiwilligenarbeit in Organisationen innerhalb der letzten sieben Tage machte je nach Bereich im Schnitt zwischen 2,6 und 4,3 Stunden aus. Der Zeitaufwand für die Nachbarschaftshilfe belief sich in diesem Zeitraum im Mittel auf 3,4 Stunden.
  • Zugunsten der Freiwilligenarbeit wurde von den Aktiven eine Reihe von Gründen angeführt, wobei gleichermaßen altruistische (anderen helfen, zum Gemeinwohl beitragen usw.) wie auch selbstbezogene Motive (Freude daran, andere Menschen kennenlernen, aktiv bleiben usw.) als Antriebsfaktoren wirken.
  • Jene, die bislang nicht in der Freiwilligenarbeit tätig waren, begründeten dies vor allem damit, dass man darum noch nicht gebeten worden ist bzw. dass es im persönlichen Umfeld keinen Bedarf gegeben hat. Ein weiterer Hauptgrund ist die fehlende Zeit wegen der eigenen familiären Auslastung. Hoch ist auch der Anteil derer, die als Begründung angaben, dass sie über die Möglichkeiten einer Freiwilligenarbeit zu wenig informiert sind (38 Prozent).
  • Insgesamt halten es 26 Prozent der Befragten für sinnvoll, die Bevölkerung mehr über Möglichkeiten einer formellen Freiwilligenarbeit bzw. einer ehrenamtlichen Tätigkeit zu informieren. Dafür sprachen sich vor allem jene aus, die jetzt schon ehrenamtlich tätig sind (zu 45 Prozent).
  • Präferiert werden entsprechende Informationen bzw. Auskünfte von den Organisationen und Vereinen selbst (76 Prozent) sowie seitens der Gemeinden (80 Prozent). In Bezug auf die Länder und den Bund ist die entsprechende Erwartungshaltung geringer.
  • 78 Prozent derer, die sich für mehr Informationen aussprechen, erachten die an die Haushalte verschickten Gemeinde- und Bezirksblätter für geeignete Informationsträger. Jeweils rund die Hälfte der Interessierten votierte auch für einen Aushang auf der Gemeinde bzw. in Amtsgebäuden, für mehr Informationen auf den Homepages der Organisationen und Vereine sowie für einschlägige Informationsveranstaltungen vor Ort.

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