Leitspital Liezen - Pro und Contra
Sendungshinweis:
Die „Impulse“-Livediskussion zum Leitspital Liezen fand am Montag, 1. April auf Radio Steiermark und steiermark.ORF.at statt.
Erstmals findet am 7. April eine Volksbefragung in einem steirischen Bezirk statt: Mehr als 60.000 Bewohner des Bezirks Liezen sind aufgerufen, ihre Stimme zum geplanten neuen sogenannten Leitspital Liezen abzugeben. Was wird von den steirischen Spitals-Verantwortlichen genau geplant? Wo soll das neue Leitspital gebaut werden? Was passiert mit den bisherigen Standorten? Und gibt es Alternativen zu den jetzigen Plänen?
Verhärtete Fronten
Knapp eine Woche vor der Volksbefragung im Bezirk Liezen trafen Befürworter - Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sowie Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes - und Gegner - FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann und Michael Fölsner von der Bürgerinitiative BISS - bei Moderator Helmut Schöffmann in der ORF-LIVE-Diskussionssendung „Impulse“ aufeinander.
ORF/Regine Schöttl
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Die Diskussion zum Nachhören
Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern sind verhärtet: Die einen sprechen von einem notwendigen Schritt in Richtung einer besseren medizinischen Versorgung im gesamten Bezirk Liezen. Die Gegner fürchten Verschlechterungen. Sie wollen, dass die drei vorhandenen Krankenhausstandorte in Bad Aussee, Rottenmann und Schladming bestehen bleiben.
Drexler wollte Versorgung nicht herunterbrechen
Laut Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) dürfe man das geplante Konzept nicht nur auf das Leitspital herunterbrechen, sondern müsse die gesamte medizinische Versorgung im Bezirk Liezen als auch in der Steiermark sehen: „Wir haben einen steiermarkweiten Gesundheitsplan 2035 erarbeitet, der sukzessive umgesetzt wird und der sich dazu bekennt, auf den rasanten medizinischen Fortschritt zu reagieren - und das heißt auch die kleinen Spitäler im Bezirk Liezen an einem neuen Standort zu konzentrieren.“
Tscheliessnigg wünschte sich größere Konzentration
Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes, betonte: „Es nützt uns nichts, wenn wir in Rottenmann zwar ein schönes neues Haus stehen haben, aber leider keine Ärzte mehr drin sind“ - man brauche eine größere Konzentration an Fällen und daher auch das Leitspital. Drei Standorte könne man - so der Tenor von Tscheliessnigg und Drexler - langfristig nicht betreiben.
Hermann vermisste Alternativen
Für FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann blieben indes zu viele Fragezeichen: „Ich habe es heute auch nicht herausgehört, wie lange diese Gesundheitszentren geöffnet sind, wo es einen Schockraum gibt, wo es Stroke Units bei Schlaganfällen gibt.“ Menschen würden immer älter werden - und Wege immer länger, so Hermann, der eine „Ausdünnung des ländlichen Raums“ befürchtete und sich Alternativen wünschte. Außerdem hätte man mögliche Begleiterscheinungen des neuen Leitspitals überprüfen müssen.
Fölsner kündigte Feststellungsklage an
Michael Fölsner von der Bürgerinitiative BISS, der bereits 20.000 Unterschriften gegen das Leitspital gesammelt hat, kündigte eine Feststellungsklage an - und betonte in Richtung des Gesundheitslandesrats: „Auf der einen Seite sagen Sie, sie haben keine Ärzte, sie müssen die Ärzte da oben zusammenziehen. Auf der anderen Seite beutelt man Notärzte nur so aus dem Ärmel, weil jetzt ist es ja so, dass Notärzte im Krankenhaus mitarbeiten und in Notfällen ausfahren, aber wenn ich die drei Notärzte so lasse, brauche ich mindestens vier Notärzte pro Stützpunkt. Da ist irgendetwas unstimmig.“
Diskussion im Landtag
Die Diskussion um das geplante Leitspital in Liezen soll am Dienstag auch im Landtag weitergehen: Gleich zu Beginn der Sitzung gibt es eine von der SPÖ einberufene „Aktuelle Stunde“ zu diesem Thema. Am Nachmittag richtet dann die FPÖ eine Dringliche Anfrage an Finanzlandesrat Anton Lang von der SPÖ - dabei geht es um die geplante Finanzierung des Spitalsneubaus in Stainach-Pürgg.
Links:
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