Das Puch-Rad der Zeit

Das neue Puch-Museum in Graz ist ein Museum, das eines Pioniers und Genies, wie es Johann Puch war, würdig ist. Stilgerecht in der historische Halle P in der Puchstraße, wo auch der legendäre Alpenwagen gebaut wurde.

Der in Pettau geborene Untersteirer kam nach seiner Schlosserlehre in Bad Radkersburg nach Graz, um seine ersten Fahrräder zu bauen. In der Ersten Steiermärkischen Fahrrad-Fabriks-AG wurden ab 1899 neben Fahrrädern auch Motorräder und Automobile hergestellt, die in die ganze Welt gingen.

Ausstellungstipp:

Das neue Puch-Museum in der Grazer Puchstraße 85 ist von Freitag bis Sonntag geöffnet

Repräsentative Jahrhundertschau

War das Puch-Museum in den letzten Jahren nur ein Überbleibsel des Kulturhauptstadtjahres 2003, so hat Obmann Karlheinz Rathkolb nun viel mehr Platz für eine repräsentative Jahrhundertschau: „Wir haben in den letzten Jahren irrsinnig viel gerettet, Sachen, die hier stehen, wären mit großer Wahrscheinlichkeit in die große Schrottpresse gekommen, wenn wir sie nicht übernommen hätten.“

Geschichte zum Anfassen

Das gilt auch für die erste Werkstätte von Johann Puch, die bei Abbrucharbeiten in letzter Minute gerettet werden konnte: „Das ist Geschichte - das Handwerkzeug, die Drehbank, die Transmission, mit der hat er Fahrräder gebaut. Das muss man sehen, mit welchen Mitteln er damals seine Fahrräder gebaut hat - unvorstellbar, wenn man es mit heute vergleicht“, gerät Rathkolb ins Schwärmen.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 22.6.2012

Unglaubliche Typenvielfalt

Das erste Rad aus dieser Werkstatt ist nur eines der insgesamt 600 Exponate, die die Steiermark mit der Zweiradproduktion in Verbindung bringen. Die Museumsbesucher drehen damit am Puch-Rad der Zeit, so Rathkolb: „Für mich ist immer das schönste, wenn die Besucher mit großen Augen herein kommen und schauen, wo ist mein Fahrrad, wo ist mein Moped, wo ist mein Motorrad. Die Enttäuschung ist oft groß, wenn wir es nicht da haben, aber man ist nicht in der Lage, die Typenvielfalt, die Puch gebaut hat, auszustellen.“

Vom Fahrrad bis in den Weltraum

Vom Pioniergeist des Johann Puch profitiert die Auto-Stadt Graz noch heute. Für Gerhard Stiegler von Magna-Steyr ist es ein Grund mehr, das Puch-Museum in seiner Erhaltung und Attraktivität zu unterstützen: „Ich kann sogar behaupten, Johann Puch hat gar nicht abschätzen können, was er mit seiner Initialphase ausgelöst hat. Letztendlich ist da Technik hergekommen, Leute sind her gekommen, die kreativ weiter gedacht haben und jetzt bis in den Weltraum marschieren.“

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