Eine „Finissage“ für August Plocek

August Plocek hat zu Lebzeiten als einer der vielseitigsten steirischen Künstler gegolten - Anfang des Jahres starb der Grafiker und Maler im Alter von 84 Jahren. Zum Gedenken widmet ihm nun die Grazer Hofgalerie eine Ausstellung.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 2.5.2013

Einen Namen machte sich August Plocek vor allem als Werbe-Grafiker, sein wohl bekanntestes Werk hingegen ist ein farbenfrohes Portrait der Grazer Altstadt - viele kennen es, ohne es zu wissen: Es war die Vorlage für die braun-weißen Autobahn-Tafeln „Kulturstadt Graz“, die noch heute zu sehen sind.

Kunst mit starkem Heimatbezug

In seinem Schaffen stets verbunden blieb Plocek außerdem seiner obersteirischen Heimat: 1928 in Stainach geboren, bildete er immer wieder Brauchtum ab - wie etwa die Flinserln im Ausseerland.

August Plocek Malerei

ORF

Puppen und Märchenwesen prägen die aktuelle Ausstellung in der Hofgalerie

Seine künstlerische Heimat hingegen war seit den 40er-Jahren der Kunstverein Werkbund, wo er seit seinem Tod eine große Lücke hinterlasse, sagt Werkbund-Präsident Curt Schnecker: „Gustl Plocek war Herz, Seele und Gedächtnis des Werkbundes. Er war ein Mensch mit ungeheuer starkem Charisma. Er hat Heiterkeit ausgestrahlt und Wärme. Er war ein großartiger Kollege den Künstlern gegenüber. Er hat Freundschaften begründet und war Mentor in einer Reihe von Nachwuchskünstlern - hoch anerkannt, beliebt, beneidet.“

August Plocek Malerei

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Plocek starb im Alter von 84 Jahren

Puppen und Märchenwesen

Die aktuelle Ausstellung in der Hofgalerie unter dem Titel „Finissage“ widmet sich vor allem dem malerischen Werk des Künstlers. Ob Figuren aus der Commedia dell’arte, Puppen oder Märchenwesen - Ploceks Acryl-Bilder führen ins Reich der Phantasie, meint Schnecker: „Er trägt in sich eine neoromantische Gesinnung und wirkt mit vielen seinen Arbeiten illusionär berührend. Er lässt seiner Phantasie freien Lauf, während er zeichnerisch sehr streng und linear arbeitet. Besonders in der Plakatkunst wird die Idee ganz streng übertragen in das Original.“

Die Schau in der Hofgalerie hat August Plocek sogar noch selbst mitkonzipiert; auch der Titel „Finissage“ stammt von ihm, sollte sie doch seine letzte Ausstellung werden.

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