Mystik am Fuße des Hochlantsch

Ein kleines Kirchlein, wie in den Felsen gehauen. Daneben eine Quelle, um die sich viele Mythen ranken. Und das alles eingebettet in die Hänge des Hochlantsch: Das ist der außergewöhnliche Kraftort Schüsserlbrunn.

Wer von der nahen Gaststätte „Steirischer Jokl“ die 198 Stufen zur Kapelle Schüsserlbrunn hinuntersteigt, gelangt in eine Welt der Mythen und Sagen, aber auch in eine Welt des Glaubens, des Vertrauens und Hoffens.

Schüsserlbrunn

ORF/Schöttl

Wo das Wasser Wunder bewirkt

Das kleine Kirchlein steht auf 1.363 Meter Seehöhe am Fuß der sogenannten Lantschmauern, der nördlichen Abstürze des Hochlantsch in der Gemeinde Breitenau. Dahinter entspringt aus einer Felswand die namensgebende Quelle: Wasser sammelt sich hier in kleinen, gemeißelten Steinschüsselchen – und diesem Wasser wird der Legende nach wundertätige Wirkung zugeschrieben.

Schon in vorchristlicher Zeit soll der Ort eine geheimnisvolle Anziehungskraft ausgestrahlt haben: Bauern opferten hier der Überlieferung nach Holz und Eisentiere, um Viehsegen zu erlangen. Bereits im 14. Jahrhundert soll es die ersten Wallfahrten nach Schüsserlbrunn gegeben haben, Aufzeichnungen darüber fehlen jedoch.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 19.9.2018

Viele Sagen, Legenden und Mythen

Es ranken sich aber viele Sagen und Legenden um den Ort: So soll einst ein Rind von den Almen des Hochlantsch abgestürzt sein. Wie durch ein Wunder sei das schon verloren geglaubte Tier aber nach tagelanger Suche völlig unversehrt neben einer Quelle im Felsen gefunden worden. Weil zudem bei dem Tier ein Marienbild gefunden worden sein soll, sah man das Ereignis als Zeichen der Gnade Gottes.

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Ein mystischer Platz am Fuße des Hochlantsch

Inmitten der Berge des Hochlantschgebietes schmiegt sich das Gotteshaus von Schüsserlbrunn an die steile Felswand.

Einer anderen Legende nach erfuhr eine ungarische Gräfin einst im Traum von dem Ort. Mit ihrem blinden Sohn reiste sie dorthin und fand – wie prophezeit – ein Marienbild und Quellwasser in steinernen, schüsselähnlichen Grübchen. Als sie die Augen ihres blinden Sohnes mit diesem Wasser benetzte, konnte dieser plötzlich wieder sehen. Aus Dankbarkeit soll die Gräfin eine Kapelle gestiftet haben. Seit damals gilt das Wasser im Volksglauben als heilsam.

Kontakt:

Tourismusverband Naturpark Almenland
Fladnitz 100
8163 Fladnitz/Teichalm
Tel. 03179 23000-0

Der Ort wurde von der Bevölkerung bald „Schüsserlbrunn“ genannt. Aus der Pfarrchronik geht hervor, dass er schon Mitte des 18. Jahrhunderts eine Andachtsstätte war. Eine 1882 errichtete Kapelle wurde 1951 durch einen Felssturz schwer beschädigt. 1974 musste das kleine Gotteshaus wegen drohender weiterer Felsstürze um zehn Meter auf ein neues Fundament verschoben werden.

Beliebtes Pilgerziel

Mehrmals im Jahr – vor allem zu den Marienfeiertagen – werden heute in der „Wallfahrtskapelle Mariahilf in Schüsserlbrunn“ Gottesdienste mit Pilgern gefeiert. Viele von ihnen haben als Dank für überirdische Hilfe Votivbilder gestiftet, die in der kleinen Kirche hängen.

Schüsserlbrunn

ORF/Schöttl

Atemraubende Aussicht

Schüsserlbrunn ist für viele Ziel einer Wanderung im Hochlantschgebiet. Eine beliebte Route beginnt am Teichalmsee. Von dort führt der Weg Nummer 740 zuerst relativ gemütlich über eine Wiese und dann ein Waldstück zu einer steileren Passage und schließlich auf den 1.720 Meter hoch gelegenen Hochlantsch. Die letzten Meter vor dem Gipfel sind felsig, die Mühen werden aber mit einem atemberaubenden Blick ins Hochschwabgebiet und ins Mürztal belohnt.

So finden Sie zum Schatz:

  • mit dem Auto:
    Von Wien auf der S6 bis Bruck an der Mur, dann auf der S35 Richtung Graz bis zur Abfahrt Mixnitz, von Graz auf der S35 Richtung Bruck an der Mur bis Abfahrt Mixnitz. Dann weiter bis Breitenau und zur Auffahrt Teichalm.
  • mit der Bahn/Bus:
    Bis Bruck an der Mur bzw. Frohnleiten, dann weiter mit dem Bus.
  • ÖBB
  • Verbundlinie

Vom Hochlantsch-Gipfel geht es anschließend steil bergab bis zum Gasthaus „Steirischer Jokl“, einer Ausflugshütte und Jausenstation mit wunderbarem Panorama. Der einzigartige Blick von der Aussichtsterrasse zählt zu den Höhepunkten der Wanderung im Naturpark Almenland, zu der der Hochlantsch und Schüsserlbrunn gehören.

Hungrigen und müden Wanderern und Pilgern empfiehlt sich hier eine Rast vor dem Abstieg über die knapp 200 Stufen zur Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn. Über die Wanderwege 3 und 745 geht es wieder zurück zur Teichalm und zum Teichalmsee. Die gesamte Route führt über gut 11 Kilometer. Man überwindet bei der Wanderung etwa 550 Höhenmeter und sollte dafür mindestens vier Stunden reine Gehzeit einplanen. Der Großteil des Weges ist einfach zu bewältigen, auf dem felsigen Teil des Weges ist bei Regen, Schnee und Eis aber Vorsicht geboten.

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