Himmel und Hölle mit Verena Rotky

In der ORF Steiermark-Funkhausgalerie stellt derzeit die Grazer Künstlerin Verena Rotky aus. Die Großnichte des steirischen Landschaftsmalers Carl Rotky zeigt die Breite ihres Schaffens und unterschiedliche Stilrichtungen.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 20.11.2018

„Dante, Baby!“ nennt die studierte Bühnenbildnerin ihre Ausstellung, in der sie Einblick in ihr vielfältiges Werk gibt.
Ein dreimonatiger Japan-Aufenthalt hat beispielsweise in fotorealistisch gemalter Feinarbeit die Kultur der Sumo-Ringer verewigt.

Verena Rotky-Schau

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Herausfiltern, was zählt

„Es ist wie der Lebensablauf eines Menschen - man weiß als Kind eigentlich alles, was nötig ist, dann wird man aber sozialisiert, und man verbringt sein Leben damit herauszufiltern, was zählt. Genauso ist das in der fotorealistischen Malerei: Da muss man jedes Detail, jeden Schatten erkennen, um es zu verstehen und auflösen zu können“, so Rotky.

Verena Rotky-Schau

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Eine Portion Pathos und Schmerz

Himmel und Hölle sind für Verena Rotky vor allem innere Zustände von Glück oder Schmerz: „Es ist im Überblick an christlicher und fernöstlicher Mystik aufgehängt. Es geht um Himmel und Hölle, sehr individuelle Gedanken und auch die Erkenntnisse dazu - ich habe auch ein bisschen Pathos reingebracht. Es fließt vieles ein, nicht nur eine Periode“, so Rotky. „Alles, was durch Schmerz und Leid entsteht, kann zu einer extremen Veränderung führen - viel mehr als Glück meistens.“

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„In der Kunst gibt es keine Kompromisse“

Spielerisch nähert sich die Künstlerin, dem Reliqien-Kult: Im Bekanntenkreis wurden Dinge mit Körperbezug gesammelt und vergoldet. In der Sammlung finden sind Gelenkskapsel, Nabelschnur, Spirale, Babytest, Körperflüssigkeiten und vieles mehr. „Es ist eine starke emotionale Ebene. Ich offenbare auch extrem viel. In der Kunst gibt es keine Kompromisse. Ich lege wirklich alles frei, das ist wirklich eine aufgeblätterte Psyche.“

Öffentlich produzierte Kunst

Zu sehen sind auch Werke, die während ihres Experiments „9-2-5“ entstanden, als sie im Sommer 2018 eine Woche lang in einem leerstehenden Geschäft der Grazer Innenstadt ihre Werke öffentlich produzierte, die Materialen wurden von Passanten zugeliefert - mehr dazu in „925“ - ein Experiment der Empathie: „Ich komme aus dem Theaterbereich, mein ganzes Schaffen ist davon beeinflusst - auch diese Performance. Dieses Spielen mit dem Sozialen interessiert mich. Ich wollte einen Bruch in meinem Leben herstellen, der mich weiterbringt. Das war das Kompromissloseste, dass ich sagte, ich mache jeden zu meiner persönlichen Beziehung oder Arbeitgeber, der da vorbeigeht.“

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Bis 13. Jänner

Himmel und Hölle haben für jeden Menschen eine unterschiedliche Bedeutung. Bis 13. Jänner sind die künstlerischen Welten von Verena Rotky noch in der ORF Steiermark Funkhausgalerie zu besuchen.

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