„Superar“: Musik für alle Kinder

Das sozio-kulturelle Programm „El Sistema“ hat in Venezuela Hunderttausende Kinder mit sozial schwachem Hintergrund zur Musik geführt. Unter dem Namen „Superar“ wird die Initiative nun auch in der Steiermark schrittweise ausgeweitet.

Seit 2009 besteht in Wien der Verein „Superar“, der auf den Prinzipien der Bewegung „El Sistema“ Kindern, die sonst keinen Zugang zur musikalischen Förderung hätten, eine kostenfreie professionelle Musikerziehung bietet. Zu acht Schulen mit „Superar“-Angebot in Wien sind im Laufe der Jahre jeweils zwei Schulen in Salzburg und Vorarlberg hinzugekommen; in der Steiermark wurde im Herbst 2013 mit einer Chor-Klasse an der Grazer Volksschule Afritsch gestartet.

„Mehr Selbstwert und mehr Gemeinschaftsgefühl“

„Wir sind glücklich, dass das Projekt an unserer Schule fortgesetzt wird. Die Kinder lernen viel: Natürlich bekommen sie eine außergewöhnliche Chorausbildung, daneben geht es aber um Selbstwert und Gemeinschaftsgefühl. Die Kinder können sich viel besser konzentrieren, hören genauer zu und können Aufgaben genau ausführen. Es hat sich gelohnt“, zeigte sich Direktorin Brigitte Swatek am Donnerstag von dem interkulturellen Chorprogramm begeistert. An ihrer Schule erhalten die Kinder der beiden „Superar“-Klassen viermal in der Woche Gesangs- und Chorunterricht; die „Superar“-Stunden sind in den Stundenplan integriert.

In der Steiermark ist „Superar“ ein Kooperationsprojekt der Caritas der Diözese Graz-Seckau, der Kunstuniversität Graz, der Theaterholding Graz sowie des Hörgeräteherstellers Neuroth AG, das einen Chorleiter bezahlt. „Für uns war es selbstverständlich, dass wir kooperieren“, betonte Rektorin Elisabeth Freismuth von der Kunstuni Graz.

Auf zweite Schule in Graz ausgeweitet

Mittlerweile konnte das Programm auf einen zweiten Schulstandort (Volksschule Triester) und auf rund 55 Kinder erweitert werden, schilderte Caritas-Direktor Franz Küberl; eine Ausweitung auf weitere Standorte in Graz, aber auch in den steirischen Regionen sei geplant: „Unser Ziel ist es, ‚Superar‘ wachsen zu lassen, möglichst viele Kinder zu erreichen und so die positiven Auswirkungen von musikalischer Bildung in breiten Schichten der Bevölkerung nachhaltig zu verankern. Vier Schulen stehen auf der Warteliste“, sagte Küberl. Sponsoren werden gesucht.

„Bei so einem Projekt kann man einfach nicht Nein sagen“, hielt auch Bernhard Rinner, Geschäftsführer der Theaterholding Graz fest, die den Zugang zu Aufführungsstätten zur Kooperation beisteuert. Weitere Förderungen erhält das Projekt von der Stadt Graz und dem Land Steiermark.

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