Urteil im Bankraubprozess gefallen

Im Prozess gegen jene Frau, die zwei Banküberfälle im Februar und März in Graz und der Oststeiermark gestanden hat, ist am Dienstag das Urteil gefallen: siebeneinhalb Jahre Haft.

Seit dem 14. Lebensjahr habe die 32-jährige Angeklagte zahlreiche Schicksalsschläge erfahren und mit einer Drogen- und Spielsucht zu kämpfen. Diese Probleme stünden auch in Zusammenhang mit den Überfällen im Februar und März. Jetzt wurde die Frau zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Mit falschem Bart im Visier der Ermittler

Die beiden Banküberfälle im Grazer Bezirk Mariatrost und Kirchberg waren Verzweiflungstaten: Beim ersten Überfall klebte sich die Frau einen falschen Schnurrbart an, erbeutete etwa 20.000 Euro und verspielte das Geld nach eigenen Angaben innerhalb kürzester Zeit.

Fahndungsfoto

Polizei

Ein Fahndungsfoto der Frau, die sich mit einem Schnurrbart maskiert hatte

Direkt nach dem zweiten Überfall klickten die Handschellen, weil die Frau bereits aufgrund der Ermittlungen nach dem ersten Überfall von der Polizei überwacht wurde - mehr dazu in Bankräuberin war bereits im Visier der Ermittler (10.3.2017).

Angeklagte war umfassend geständig

Zu den Überfällen zeigte sich die Angeklagte am Dienstag voll geständig. Daneben wird der 32-Jährigen noch vorgeworfen, sie habe einem 70-jährigen Pensionisten Geld und Wertgegenstände entwendet - was die Angeklagte nur teilweise so sieht.

Den Mann habe sie bei ihrer Therapie gegen die Spielsucht kennengelernt - er sei wegen seiner Alkoholsucht in der Nervenklinik gewesen. Eine Freundschaft habe sich entwickelt. Später betreute die Frau den Pensionisten auch.

Das Geld von seinen Sparbüchern habe sie wegen ihrer Automatenspielsucht behoben - aber nach Gewinnen habe sie auch wieder etwas eingezahlt. Ein Teil des Geldes sei ihr aber für die Betreuung des Mannes ohnehin zugestanden.