Nightrace: Countdown in Schladming läuft

Auf dem Zielhang der Schladminger Planai winkt am Dienstag das Highlight im Slalom-Weltcup: Zum 21. Mal steht das Nightrace auf dem Programm. Auch die Olympischen Winterspiele 2026 könnten in Schladming stattfinden.

Sendungshinweis:

In Schladming geht es um 17.45 Uhr mit dem ersten Durchgang los; übertragen wird dieser live auf Radio Steiermark, ORF eins und hier im Stream.

In Schladming steigt am Abend das Nightrace, bei dem mit bis zu 50.000 Zuschauern gerechnet wird. Die ÖBB stellen Sonderzüge ins Ennstal bereit. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, sind bis zu 7.000 Pkw-Parkplätze reserviert. Befestigte Parkplätze gibt es zusätzlich für mindestens 300 Busse im Umkreis von Schladming. Aus sportlicher Sicht gelten die beiden Rivalen Henrik Kristofferson und Marcel Hirscher als Favoriten.

Letzterer wurde erst am Montagabend nachträglich als Österreichs Sportler des Jahres 2017 ausgezeichnet - mehr dazu in sport.ORF.at. Nun will er in Sachen Siege mit Hermann Maier gleichziehen: Er geht als Sechster in den ersten Durchgang, der vom Italiener Manfred Mölgg eröffnet wird. Startplatz fünf ging an Michael Matt und zehn an Manuel Feller. Kitz’-Slalomsieger Kristoffersen hat die Startnummer zwei.

Nightrace 2016

APA/AP/Shinichiro Tanaka

Neben dem Slalom-Highlight, das bereits zum 21. Mal stattfindet, war Schladming gemeinsam mit Graz der Austragungsort der Special Olympics Weltwinterspiele. 2013 fand auch zum zweiten Mal die Alpine Ski-WM in Schladming statt. Zuvor haben die Planai-Bahnen stark investiert. So entstanden etwa das Zielstadion in Schladming, die Talstation der Planai-Bahnen, der sogenannte Planet Planai sowie eine neue Tiefgarage und ein Parkhaus.

Weitere Investitionen geplant

Laut dem Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen, Georg Bliem, hätten sich die Investitionen bezahlt gemacht: „Wir sind zurzeit wahrscheinlich das stärkstwachsende Seilbahnunternehmen in Österreich mit über 35 Prozent mehr Umsatz im Gesamtkonzern. Das ist schon sehr erfreulich. Und man sieht schon jetzt fünf Jahre später, dass wir kräftig nachdenken, wieder starke, große Investitionen zu setzen, um wieder auch diese Konkurrenzfähigkeit zu halten.“

So soll noch im März die Entscheidung für den völligen Neubau der Gondelbahn auf die Planai fallen: „Da geht es um Zehnergondeln mit circa 3.800 Personen pro Stunde. Das wäre dann de facto auch die zweitleistungsstärkste Bahn in Österreich. Auf der anderen Seite gilt es auch in Schladming in Richtung Rohrmoos eine Bahnerneuerung vorzunehmen. Dort wollen wir eine Zehnerkabinenbahn mit circa 2.200 Personen pro Stunde.“

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Schladming ist bereit

Schladming ist bereit für den Nacht-Slalom. Auch der steirische Schi-Nachwuchs trainiert schon auf eine zukünftige Teilnahme hin. „Steiermark heute“-Reporter Robert Neukirchner besuchte ihn.

Insgesamt sollen so bis 2020 rund 35 Millionen Euro investiert werden. Besonders stolz ist Bliem darauf, dass in dieser Zeit auch die Zahl der Mitarbeiter auf über 400 angewachsen ist. 50 Prozent davon sind bereits Ganzjahresjobs. Während Schladming und die Planai in Europa einen sehr hohen Bekanntheitsgrad haben, will man jetzt auch in Asien um neue Gäste werben. Dafür ist Georg Bliem in der nächsten Woche gemeinsam mit anderen Vertretern großer österreichischer Skigebiete in China unterwegs.

„Leuchtturmprojekt mehr als gelungen“

Bereits seit der Ski-WM 2013 erlebt die steirische Wintersporthauptstadt einen Boom: Sowohl im Winter als auch im Sommer sind die Gästezahlen in den letzten fünf Jahren gestiegen. Die kritischen Stimmen, die es im Vorfeld der WM gegeben hat, seien verstummt, so Bürgermeister Jürgen Winter: „Wir haben all diese anfangs durchaus kritisierten Infrastrukturen gut genutzt, um hier vor Ort nachhaltig den Tourismus weiter zu fördern und zu steigern und somit die wirtschaftliche Grundlage als solche zu sichern - und das Leuchtturmprojekt der Politik ist mehr als nur gelungen.“

Mit der zweiten alpinen Ski-WM hat man aber in Schladming - wie man hört - noch nicht genug. So würde man gerne mit Graz, Bayern und Slowenien Austragungsort für Olympische Winterspiele sein. Noch ist das allerdings eine Vision, obwohl Winter sich durchaus vorstellen könne, dass diese 2026 Realität werden könnte. Zum einen wären es dann 50 Jahre nach den ersten Olympischen Spielen in Österreich - zum anderen will das internationale Olympische Komitee ab 2026 der Gigantomanie abschwören und nachhaltige Olympische Spiele veranstalten.

Erste Vorgespräche

Winter betont: „Die Agenda 2026 zeigt ganz klar auf, dass auch dort ein Paradigmenwechsel angedacht ist - und nur dann hat es einen Sinn, auch darüber nachzudenken. Die grundsätzlichen Möglichkeiten sind in Österreich gegeben und wir sind überzeugt davon, mit einer guten Möglichkeit hier unseren Beitrag in Schladming leisten zu können.“ Erste Vorgespräche dazu soll es bereits am Dienstag vor dem Start des Nightrace geben.

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