Drehbuchpreise bei der Diagonale 2018 verliehen

Beim Grazer Filmfestival Diagonale sind am Freitag die besten Drehbücher ausgezeichnet worden: Preise gingen an Johannes Höß und Clara Stern für „Hacklerstrich“, an Tizza Covi für „Artikel 640“ und an Kathrin Resetarits.

Die vom Kulturressort der Stadt Graz initiierten und vom Grazer Stadtsenat beschlossenen Carl-Mayer-Drehbuchpreise wurden am Freitag im Hotel Wiesler übergeben. Den mit 14.500 Euro dotierten Hauptpreis für das Duo Höß/Stern ermittelte die internationale Jury (Reinhard Jud, Wolfgang Lehner, Cornelia Seitler, Susanne Spellitz, Vorjahressiegerin Evi Romen) aus 40 Einreichungen zum Thema „Loyalität“.

Fein gesponnenes Netz von Abhängigkeiten

Als Begründung wurde etwa genannt: „Alex und Nicu stehen täglich am Arbeiterstrich. Ihre enge Freundschaft macht vieles besser, miteinander ertragen sie unfaire Arbeitgeber, schlechte Jobs und durchgelegene Matratzen im Achtbettzimmer. Unter dem Druck der Verhältnisse kommt es zum Loyalitätskonflikt. Erst jetzt bemerken die beiden wie nahe sie einander sind“. Den Autoren sei es gelungen, Menschen in einem fein gesponnenen Netz von Abhängigkeiten zu zeigen, allerdings werde den Figuren zu wenig vertraut, um zu einem schlüssigen Ende zu kommen.

Förderpreis für Tizza Covi

Den Förderpreis, dotiert mit 7.200 Euro, erhielt Tizza Covi für „Artikel 640“. In der Jurybegründung für das Spielfilm-Treatment der Wienerin Franziska „Tizza“ Covi hieß es, die unzähliger Schönheitsoperationen und oberflächlicher Beziehungen überdrüssige erfolglose Schauspielerin Vera, die bei einem Verkehrsunfall ein Kind verletzt, baut eine aus ihrer Sicht intensive Beziehung zu dem neunjährigen Buben und dessen Vater auf. „Die Geschichte öffnet eine emotionale Dimension, die so noch nicht auserzählt ist“, so die Juroren.

Gewinn mit Wunderkind

Der Thomas Pluch-Drehbuchpreis wurde vom Bundeskanzleramt Kunst und Kultur im Gesamtwert von 22.000 Euro gestiftet. Den Hauptpreis (12.000 Euro) für Kathrin Resetarits’ „Licht“ über das Klavier-Wunderkind Maria Theresia Paradis (Regie: Barbara Albert) resümierte die Jury (Sonja Heiss, Tobias Nölle und Katrin Schlösser) unter: „Vom ersten Satz an werden wir durch die präzise Schilderung und die kraftvolle Bildsprache in eine Welt entführt, die man fühlen, riechen, hören und sehen kann“.

Spezialpreis für „Zauberer“

Für den Haupt- und den Spezialpreis der Jury waren „Cops“ von Stefan A. Lukacs, „Die beste aller Welten“ von Adrian Goiginger, „Licht“ von Kathrin Resetarits, „Life Guidance“ von Ruth Mader und Martin Leidenfrost und „Zauberer“ von Clemens Setz, Sebastian Brauneis und Nicholas Ofczarek nominiert gewesen. Der Thomas Pluch-Spezialpreis der Jury - dotiert mit 7.000 Euro - ging an „Zauberer“, dazu hieß es unter anderem: „Wir sehen hier eine Art zu erzählen, die sich nicht um Konventionen und Erwartungen schert, sondern radikal seiner inneren Stimme folgt“.

Kurzer, aber guter „Ausflug“

Die Thomas Pluch-Drehbuchpreise für mittellange oder kurze Kino-Spielfilme - je 3.000 Euro - wie auch den Spezialpreis hat eine nationale Jury, bestehend aus Elisabeth Gabriel, Valentin Hitz und Karina Ressler vergeben. Aus den 21 Einreichungen wurden fünf Drehbücher nominiert. Den Thomas Pluch-Preis für kurze oder mittellange Kino-Spielfilme erhält Timothy Bidwell für „Der Ausflug“, nach einer Idee von Jürgen Karasek.

Links: