EU setzt „Neue Südbahn“ auf Prioritätenliste

Die EU hat am Mittwoch die Baltisch-Adriatische Achse mit Semmering- und Koralmtunnel auf steirischer Seite als prioritäres Verkehrsprojekt eingestuft. In welchem Ausmaß die finanzielle Unterstützung für die Steiermark ausfallen wird, kann noch nicht gesagt werden.

Das neue Kernnetz, dessen Plan die EU am Mittwoch vorlegte, umfasst EU-weit 85 Wirtschaftszentren und Ballungsräume, 138 See- und Binnenhäfen sowie 28 Grenzübergänge zu Drittländern. Bis 2030 soll es fertiggestellt werden und es hat Priorität zum Grundnetz, das bis 2050 fertiggestellt werden soll.

Grafik Baltisch-Adriatische-Achse

ORF

Die Baltisch-Adriatische-Achse verläuft von Gdansk bis Venedig.

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EU-Kommission will Koralmtunnel mitfinanzieren (kaernten.ORF.at, 19.10.2011)

Aufwertung des Wirtschaftsstandortes

In Österreich wurde die „Neue Südbahn“ – Teil der Baltisch-Adriatischen-Achse - über Wien, den Semmeringtunnel, Graz und den Koralmtunnel bis Klagenfurt und Villach aufgenommen. Durch den Anschluss an das Transeuropäische Eisenbahnnetz werde die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Steiermark enorm aufgewertet, so Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ). „Unser Bundesland wird durch die Fertigstellung der Koralmbahn plus Tunnel sowie des Semmering-Basistunnels über eine wesentlich bessere Erreichbarkeit verfügen“, so Voves.

Für Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) hat die Verkehrsachse eine enorme Bedeutung für Europa: „Diese Nord-Süd-Achse verbindet fast 50 Millionen Menschen in zehn EU-Mitgliedsstaaten.“ Die Verbindung zähle mit rund 24 Millionen Tonnen Güteraufkommen pro Jahr zu den wichtigsten Alpenquerungen.

Finanzieller Anteil für Steiermark

Im nächsten Jahr soll die neue Prioritätenliste im EU-Parlament behandelt werden. Bis dahin könnte dann möglicherweise auch feststehen, wieviel an finanziellen Fördermitteln für die steirischen Projekte bereit gestellt wird. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht zusätzlich eine Verbindung zwischen Danzig und Bologna vor, für die sich vor allem auch Partnerregionen der Steiermark einsetzen.