Wirtschaft fordert Schnellstraße im Ennstal

Seit Jahren steht eine tragfähige Verkehrslösung für das Ennstal aus. Die Wirtschaftskammer fordert jetzt nachdrücklich den Ausbau der B320 zu einer vierspurigen Schnellstraße mit Tempo 100.

Lärm, Stau, Stop and Go-Verkehr: Eine Fahrt über die Ennstalbundesstraße gleicht seit Jahrzehnten einem Spießrutenlauf; nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Anrainer halten die herrschenden Bedingungen für untragbar. Das besagt zumindest eine von der steirischen Wirtschaftskammer in Auftrag gegebene Studie des Meinungsforschungsinstitutes BMM.

300 Befragte aus der Region

Insgesamt leben in der Region fast 40.000 Menschen, rund 300 von ihnen - ein Drittel davon Unternehmer - wurden befragt, unter anderem aus den Gemeinden Liezen, Wörschach oder Irdning - und die Studie belege eindeutig die negative Besetzung der B320.

Stau auf der Autobahn

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Den Befragten seien zur B320 vorwiegend Staustress und Verkehrschaos eingefallen.

Den Befragten seien spontan vorwiegend Staustress, Verkehrschaos und Ärger für die Anrainer eingefallen, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk: „88 Prozent fordern hier eine zeitgemäße Lösung und fordern auch die Politik auf, endlich nach 40 Jahren Diskussion und Verhandlung eine Lösung herbeizuführen.“

Vierspuriger Ausbau gefordert

Ein zeitgemäßer Ausbau bedeute in diesem Fall eine vierspurige Schnellstraße mit Tempo 100-Beschränkung, meint die Wirtschaftskammer. Das würde für die Anrainer steigende Lebensqualität und für die Wirtschaftstreibenden eine tragfähige, rasche Verkehrsverbindung bedeuten; außerdem werde die Region dadurch als Wohngebiet attraktiver, glaubt die Wirtschaftskammer.

Wirtschaftskammer zeichnet Stillstandsszenario

Passiert nichts, seien die Auswirkungen auf Wohnen, Tourismus und Freizeitgestaltung negativ: Es werde zur Abwanderung von Betrieben kommen, befürchten 56 Prozent der Bewohner und fast 70 Prozent der Unternehmer. Insgesamt befürchten zwei Drittel bis drei Viertel der Unternehmer negative Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort. Ein Ausbau sei daher die einzige Lösung.

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„Wir sehen hier nicht Autobahn. Es geht hier um eine Schnellstraße, eine Verbindung vorrangig von Liezen nach Trautenfels, um viele Nadelöhre, die hier vorhanden sind, es ist eine gefährliche Strecke. Das wäre die vorrangige Forderung, diesen Bereich auszubauen und einer Lösung zuzuführen“, sagt Josef Herk.

Land hat kein Geld für Ausbau

In einer ersten Reaktion spricht der zuständige Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) von einem zweifellosen Handlungsbedarf bei der B320, dass diese ausgebaut werden müsse, stehe außer Frage. Allerdings müsse er auch offen sagen, dass es vom Land im Moment dafür keine Mittel gebe, Und Hilfe vom Bund sei nicht zu erwarten, so Kurzmann.

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