Gemeindefusion: Leibnitz und Kaindorf machen Ernst

Es wird ernst in Sachen Gemeindezusammenlegungen: Die beiden südsteirischen Nachbargemeinden Leibnitz und Kaindorf an der Sulm arbeiten derzeit in Arbeitsgruppen an den noch offenen Fragen, so die Bürgermeister am Freitag.

Gemeindeamt

Kaindorf an der Sulm

Gemeindeamt Kaindorf an der Sulm

Das Kernteam besteht aus dem Leibnitzer Bürgermeister Helmut Leitenberger (SPÖ), dem Kaindorfer Bürgermeister Kurt Stessl (ÖVP) sowie aus Fachleuten der Gemeinde und des Landes. In zwei Arbeitsgruppen werden drei Vertreter der stärksten, zwei der zweitstärksten sowie ein Vertreter jeder weiteren Partei der Gemeindestube vertreten sein.

Unterstützung vom Land

Unterstützung bekommen die Gesprächsgruppen von der entsprechenden Fachabteilung des Landes. Kaindorfs Bürgermeister Stessl sagt, die Unterstützung der Fachabteilung sei sehr wichtig: „Der zeitliche Vorsprung gegenüber anderen Gemeinden sollte uns ein Vorteil sein, den wollen wir nutzen. Wir müssen auch die Erkenntnisse aus den Verhandlungen möglichst rasch der Bevölkerung und allen Betroffenen vermitteln, um Ängste zu nehmen.“ Wichtig sei auch, eine positive Besetzung des Zusammenrückens von Gemeinden zu erreichen.

Eckdaten „Leibnitz-Kaindorf“:

Die beiden Gemeinden haben rund 7.800 (Leibnitz) bzw. rund 2.500 Einwohner (Kaindorf). Die Fläche beläuft sich auf 5,95 bzw. 6,2 Quadratkilometer. Zusammen kämen die Kommunen auf 12,15 Quadratkilometer bzw. 10.300 Einwohner.

Stolpersteine warten

Ziel sei es, so Leitenberger, „die Strukturen beider Gemeinden zu bündeln, um für Gemeinden und Vereine die Chance zu wahren, das Zentrum zwischen Graz und dem slowenischen Marburg bei Wohnen und Arbeiten zu sein“.

Der erste Termin für Verhandlungen mit dem Land sei für den 17. November fixiert, 2014 soll die Fusion über die Bühne gehen. Der SPÖ-Abgeordnete und Gewerkschafter Josef Muchitsch gab zu, dass es noch viele Stolpersteine bis dahin gibt: „Oh, da werden wir heute nicht fertig mit Aufzählen. Der Zug fährt jetzt los, wir haben noch die eine oder andere Station bis 2014, aber dann kann man nicht mehr die Strecke bestimmen“, so der Abgeordnete in Richtung der noch zögernden Nachbarn.

Mehr zum Thema:

BH Murtal: Veränderungen sollen gering sein (steiermark.ORF.at, 18.10.2011)

Mitarbeit jederzeit möglich

Die Bürgermeister bedauerten, dass vier weitere Gemeinden - Tillmitsch, Gralla, Seggauberg und Wagna - die Einladung zu Gesprächen nicht angenommen hätten - die Türen stünden jedoch nach wie vor offen. Die endgültige Entscheidung falle ja erst 2014. „Noch sind wir nicht verheiratet, wer mitarbeiten will, hätte sich ja nichts vergeben“, so Stessl realistisch: „Wir werden nicht was weiß ich welche Gelder, noch Jobs einsparen können, aber es geht darum, unsere Strukturen zu erhalten, besser zu nutzen. Sehr wohl aber erwarten wir, eine ganz andere Gewichtung zu haben in der Region, und somit mehr Unterstützung.“