Familie Harnoncourt will Brucker Kapelle retten

Die ehemalige Heiligen-Geist-Kapelle in Bruck an der Mur steht vor dem Verfall. Nun wollen sich die Geschwister Nikolaus und Philipp Harnoncourt für deren Rettung mit Hilfe von Spenden und Sponsoren engagieren.

Heiligen Geist Kapelle Bruck

APA/Stadt Bruck/Mur

Seit 1999 steht die Kapelle leer

Die ehemalige Heiligen-Geist-Kapelle in Bruck an der Mur gilt als Besonderheit der spätgotischen Sakral-Architektur. Sie steht auf dem Grundriss eines gleichseitigen Dreiecks und verbirgt im Inneren ein Sternrippengewölbe. Am Ende des 14. Jahrhunderts von reichen Bürgern erbaut, wurde die Kapelle ab dem 18. Jahrhundert allerdings als Heustadl und Gasthaus zweckentfremdet. Zuletzt diente sie als Wohnhaus für Gemeindebedienstete, seit 1999 steht sie leer und ist dem Verfall preisgegeben.

Familie Harnoncourt für Restaurierung

Nun setzen sich sechs Geschwister der Großfamilie Harnoncourt - darunter der Dirigent Nikolaus und der Grazer Theologe Philipp Harnoncourt - für die Restaurierung des baufälligen Denkmals ein, das seit 1955 im Eigentum der Stadt Bruck steht. Ihr Aufruf: „Wir appellieren an die Stadt Bruck sowie an das Land Steiermark und an das Bundesdenkmalamt in Wien, die Wiederherstellung in Angriff zu nehmen und das Gebäude einem wichtigen und aktuellen Anliegen zu widmen.“

Finanzierung über Spenden und Sponsoren

Vorschläge zur Revitalisierung der Kapelle gibt es bereits, unklar ist aber noch die Finanzierung: „Was sechs Bürgern der Stadt vor mehr als 500 Jahren so eindrucksvoll gelungen ist, muss auch heute möglich sein, wenn sich unternehmerische Persönlichkeiten zum gemeinsamen Werk entschließen“, so Philipp Harnoncourt. So sollen zwei Drittel der Kosten über Sponsoren finanziert werden, der Rest soll über Spenden und die öffentliche Hand lukriert werden. Der Brucker Bürgermeister Bernd Rosenberger (SPÖ) hat seine Unterstützung bereits zugesichert; was noch fehlt, ist der nötige Gemeinderatsbeschluss.