Grundwasserstände auf Tiefststand

Das Jahr 2011 - und da vor allem die zweite Hälfte - war in der Steiermark viel zu trocken. Dadurch sind derzeit die Grundwasserpegel in manchen Gegenden auf einem historischen Tiefstand.

Die Zahlen von Barbara Strommberger vom hydrografischen Dienst des Landes sprechen eine deutliche Sprache: „Ende 2011 sind wir in allen Grundwassergebieten unter den langjährigen Durchschnittswerten und in manchen Bereichen - etwa dem Mürztal - sogar unter den bisher niedrigsten Grundwasserständen.“

„Schneefälle wären fein“

Auch die Dezember-Niederschläge in der Obersteiermark hätten die Lage noch nicht entspannt, sagt Stromberger: „Es wäre schon fein, wenn noch Schnee dazukommen würde, um im März/April genügend Schnee für die Schmelze zur Verfügung zu haben.“

Wasserhahn

APA/dpa/Hubert Link

Die Trinkwasserversorgung ist noch nicht in Gefahr

Noch kein Grund zur Sorge

Sorgen machen müsse man sich derzeit noch nicht, meint Johann Wiedner, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Steiermark: Mit einer Gesamtinvestition von rund 50 Millionen Euro sei man gut vorbereitet. „Wir haben in den letzten Jahren - ausgelöst durch die Erfahrungen 2003 - das Wassernetzwerk Steiermark umgesetzt, und ich geh’ davon aus, dass wir mit diesem Wassernetzwerk auch 2012 keine Probleme haben werden in der Trinkwasserversorgung“, so Wiedner.

Zu wenig Wasser für Wasserkraftwerke

Anders sehen das naturgemäß all jene, die an Steiermarks Flüssen Strom aus Wasserkraft erzeugen. Siegfried Temmel ist beim Verbund für die steirischen Murkraftwerke verantwortlich: „Wir haben letztes Jahr ein Trockenjahr gehabt, und das merkt man jetzt noch immer. Wir haben im Schnitt im letzten Jahr in der Steiermark um 14 Prozent weniger erzeugt“, was aber durchaus noch im tolerierbaren Schwankungsbereich ist.

Die 31 Prozent weniger Stromoutput von Montag zum Beispiel machen dann aber auch noch andere Quellen notwendig: „Das sind natürlich auch die thermischen Kraftwerke“, so Temmel.

Situation kann sich rasch ändern

Allerdings kann sich die Situation sowohl für die Flüsse als auch für das Grundwasser recht rasch auch wieder zum Positiven ändern, bestätigt Barbara Stromberger: „Wir haben das am 26. Juni 2009 deutlich gesehen, wie rasch das geht - da hat ein Niederschlagsereignis ausgereicht, dass wir zu sehr hohen Grundwasserständen gekommen sind, das kann sehr rasch gehen.“

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